Viele neue Gesichter und alte Bekannte
Nicht nehmen ließ es sich der Prinz des Vorjahres Josef VII, Jungfrau Claudia und Bauer Uli Dörres aus der Session 2005, das designierte Dreigestirn an der Hofburg zu begrüßen. Natürlich an vorderster Front mit dabei Henning T. Graf von Schwerin, der neue Herbergsvater. Er begrüßte schon an der Pforte zur Hofburg und übergab symbolisch den goldenen Schlüssel. Auch das gesamte Team der Hofburg wurde den zukünftigen Tollitäten vorgestellt. Markus Ritterbach, der Präsident des Festkomitee Kölner Karneval, begrüßte und stellte Prinz Jacky I, Josef Beumling, Bauer Walter, Walter Hüsch und Jungfrau Antonia, Jörg Anton Kaltwasser vor und übte dabei schon mal sehr zur Verblüffung aller Anwesenden die Proklamation. Mit allen Funken, und es waren viele, wurde erst einmal ausgiebig gewibbelt und getanzt. Dabei stellte auch das neue Tanzpaar der Roten Funken Vanessa Schoenen und der neue Funkendoktor Pascal Solscheid das erste Mal ihren Tanz der Öffentlichkeit vor. Die beiden machten das bravourös gut und bekamen laute Ovationen aus den Reihen des Publikums.

Herbergsvater erhält Spitznamen
Henning T. Graf von Schwerin erhielt von Markus Ritterbach, der betonte, dass sei beim Festkomitee eigentlich unüblich, einen Spitznamen, ganz so wie es Tradition ist bei den Roten Funken. Der Hotelchef heißt ab sofort "Graf vom Dorint". Der designierte Prinz gestand, daß er abweichend von Junggeburths Evergreen "einmol Primz zo sin, davon han ich schon als kleiner Fez gedräumt" nicht davon geträumt habe Prinz zu werden, sondern zuerst davon geträumt habe ein Roter Funk zu werden. Und dass die Roten Funken heute so eindrucksvoll hinter ihrem Dreigestirn stehen, dass sei "Wahnsinn", freute sich Josef Beumling. Ein echter Roter Funk so betonte Beumling sei das ganze Jahr Roter Funk und das mit ganzem Herzen, auch wenn man am Aschermittwoch die Uniform in den Schrank hängt. Bauer Walter freut sich, so erklärte er, jetzt für einige Wochen drei Heimaten, sein Zuhause, die Ülepooz und das Dorint zu haben. Jungfrau Antonia machte auf die aufwendigen vorbereitungen als Kölner Jungfrau aufmerksam, mehrwöchige Beautykuren in diversen Locationen habe er nun hinter sich, inklusive Manikure und freue sich nun alles unter einem Dach und der hervorragenden Betreuung der zwei Freunde vorzufinden. Natürlich beendete der designierte Prinz die kurze Ansprache mit einem "Sehr zum Wohle". Herzlich und locker wirkte das neue Dreigestirn beim Einzug in die Hofburg.

Übergabe der Standarte an das designierte Dreigestirn
Die Übergabe der Standarte moderierte Michael Euler-Schmidt. Schon in der dritten Generation stiftet das Haus Fahnen Adler die "Plaggen" des Kölner Dreigestirns. Die gibt es übrigens seit den vierziger Jahren. In diesem Jahr ist ein besonders herausragend schönes Stück mit einigen Innovationen gelungen. Nicht zu Letzt deshalb, weil der Prinz selbst zum Stift gegriffen hat und mit seinem Bruder gemeinsam die Entwürfe, die dann in der Fahnenstickerei im Hause Adler umgesetzt wurden, zeichnete. Vorne ziert die Fahne das Narrenschiff "St. Mariechen" in diesem sitzen und das zum ersten Mal die zukünftigen Tollitäten im Porträt. Diese genaue Personendarstellung eines Dreigestirn war bis dato noch nicht vorgekommen. Das Schiff erinnert auch an die "St. Maria" des Christoph Kolumbus, mit der er Neuland, sprich Amerika entdeckte. Die Fahne des Schiffes in Rot und Weiß, für die Stadt Köln und die Roten Funken, schwingt sich in einer Drei um das Schiff. Das "St. Mariechen" segelt durch ein Konfettimeer, unten zeigt die Fahne noch das Wappen des Festkomitees und oben das Wappen der Roten Funken.

Das Motto des designierten Kölner Dreigestirns
Auf der Rückseite das Motto des designierten Kölner Dreigestirns der Session 2007: "Kölle uns Welt, weed op dr Kopp jestellt". Darunter die Zeichen der vier Knubbel der Roten Funken, rechts unten der Sponsor der Fahne das Haus Fahnen Adler. Oben sind die Jahreszahlen und drei Sterne eingewoben, die Jahre in denen die Roten Funken das Kölner Dreigestirn stellten: 1960, 1967, 1969, 1984 und 1998. Moderator Euler-Schmidt schloß, bevor es an die Erbensuppentöpfe ging, mit einem schönen Dreiklang: "Heute ist das Dreigestirn eingezogen, am Freitag wird es angezogen (an diesem Tag ist Prinzenproklamation) und am Aschermittwoch wieder ausgezogen".

Der Einzug in die Hofburg hatte Stil, die neue Fahne des Dreigestirns optisch und textlich in exzellenter Qualität. Dies ist ja erst ein Vorgeschmack auf die neue Session, aber sie lässt erahnen wohin die Reise in Rot und Weiss gehen könnte. In eine stilvolle, moderne und traditionsbewußte Session 2007 mit viel Spaß auf hohem Niveau.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung