Köln, 23.1.2008, 00:04 Uhr >
Es gibt Karnevalskenner, die zählen die "Löstige Eins" von Jean Jülich zu einer der besten Sitzungen Kölns. Eine Sitzung die im Lokal "Et Blomekörvche" ganz klein begann und heute die Mülheimer Stadthalle nach mehreren Zwischenstationen füllt. Im Elferrat sitzen Puppen und ab und an auch Jean Jülich, der dann mit dem Puppenhändchen winkt, oder einer der Stoffhonoratioren schunkelt.

Foto oben: Wicky Junggeburth und Jean Jülich

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Wicky´s Karnevalsrevue
Wicky Junggeburth will das Publikum erst einmal gar nicht mehr gehen lassen. Zugabe um Zugabe soll der kölsche Barde bringen, bei "Einmol Prinz zo sin" schwelgt der Saal dahin, die Witze aus den 50er, 60er und 70er Jahren kommen gut an und Wicky freut sich über das traditionsbewußte Publikum. Gemeinsam mit Jean Jülich sang Wicky dann die Hymne "Jecke Sachen machen das ist Karneval…" und der Saal sang mit. Wicky Junggeburth schafft es seine große Karnevalszeit und als er als Jeck sozialisiert wurde  auf unvergleiche Art wiederzugeben, fast ist man versucht, sein Auftritt entwickelt sich zu einer historisierenden jecken Revue.

Zunftmüüs trotz kurzer Trainingsphase gut drauf
Dann kamen die Zunftmüüs. Eine Tanzgruppe die sich im letzten Jahr neu erfinden musste. Immerhin musste die Gruppe den Abgang von 20 Tänzerinnen und Tänzern verkraften. Mit vereinten Kräften schaffte es die Gruppe um Kommandant Andreas Günnewig wieder viele junge Menschen für das Tanzen zu begeistern, auch manche die schon aufgehört hatte. Die Gruppe spürte die Solidarität anderer Karnevalisten, die halfen und mit Mund zu Mundpropaganda integrierte man 25 neue Mitglieder. Dann hieß es ab August nur noch trainieren, trainieren und trainieren. Manchmal bis zu dreimal die Woche. Heute steht wieder ein buntes Trüppchen auf der Bühne, dass in kürzester Zeit zu einer guten Form gefunden hat und auch wieder gut gebucht ist. Hier hatte auch der Vorstellabend beim KKK geholfen.

Jean Jülich feiert schon am Donnerstag weiter mit seiner Sitzung für die "Waadpänz" dem alten kölschen Ausdruck für "Waisenkinder". Dort sammelt Jean Jülich Geld für die Kinder der städtischen Kölner Waisenhäuser. Zum 48. Mal in diesem Jahr und oft waren schon zwischen 25.000 und 35.000 Euro an Spendengelder zusammen gekommen. Für die Sitzung heute hatte sich Jean Jülich eine witzige Opening Idee einfallen lassen. Er ließ den Vorhang  geschlossen und postierte dahinter "De doof Noss". Der Applaus war donnernd auch bei Brings. Brings, Bläck Fööss, Wolfgang Reich und viele andere sorgten für eine Traumstimmung bei der "Löstigen Eins". Die Künstler erhielten Blutwürste, die eine Metzgerei auf der Severinsstr. spendete. Glück hatte Sitzungspräsident und Literat in Personalunion Jean Jülich beim Auftritt der Ratsherren aus Unkel. Die kamen aus Berlin mit dem Flieger und standen drei Minuten vor Beginn des Auftritts vor der Mülheimer Stadthalle.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung