Ein Ausschnitt aus dem Buchcover des Krimis "Nacht über Valldemossa". Foto: Emons-Verlag

Köln | Die Kölner Autorin Christina Gruber blickt in ihrem neuen Krimi „Nacht über Valldemossa“ nach Mallorca.

Vor mehr als 20 Jahren ist die Kölnerin Johanna Miebach auf die Urlaubsinsel Mallorca gezogen. Dort arbeitet die inzwischen 74-Jährige erfolgreich als Privatdetektivin und Ladenbesitzerin. Unterstützt wird sie seit einigen Jahren von ihrer Enkelin Gemma, die es ebenfalls vom Rhein ans Mittelmeer gezogen hat. Gemeinsam haben die beiden schon einige schwierige Fälle gelöst.

Doch als Johanna nach dreimonatigem Aufenthalt in der alten Heimat nach Mallorca zurückkehrt, ist Gemma plötzlich verschwunden. Die Finca ist ziemlich verwahrlost und im Laden muss sich die Aushilfe alleine durchschlagen. Auch Gemmas Freund, Inspector Héctor Ballester, der für die Polizei auf der Insel arbeitet, ist besorgt.

Privatdetektivin Johanna fahndet nach ihrer Enkelin Gemma

Dazu tragen auch Aufnahmen bei, die Gemma in Port de Sòller mit einem deutlich älteren Mann zeigen. Kurzerhand entschließen sich Héctor und Johanna vor Ort zu ermitteln. Dafür tarnen sich die beiden als harmlose Touristen und mieten sich ein Apartment mit Hafenblick. Lange dauert es nicht, bis das Duo seine Zielperson entdeckt.

Für Johanna bringt dies einen Schockmoment mit sich – der ältere Herr ist Konstantin, Gemmas Vater. Er hatte eine kurze, aber folgenreiche Affäre mit Johannas Tochter Marion. Doch bevor beide wirklich zusammenkommen können, wird Konstantin von der Polizei verhaftet. Er soll einen Mord begangen haben.

Ein Mord an einem Kölner Unternehmer vor 20 Jahren

Getötet wurde der Kölner Millionär Horst Hallter, der sich auf Mallorca seine burgähnliche Ferienresidenz eingerichtet hat. Gefunden wird der Chemieunternehmer tot in seinem Pool. Zunächst gehen die Ermittler von einem Unfall aus. Doch die Obduktion bringt zutage, dass Hallter mit einem Medikament vergiftet und dann im Pool ins Jenseits befördert worden ist.

Konstantin war bei Hallter als Fahrer und Leibwächter angestellt und soll eine Affäre mit seiner deutlich jüngeren Ehefrau gehabt haben. Als die Kripo dann noch das Medikament und ein blutiges T-Shirt bei Konstantin findet, muss dieser hinter Gitter. Dabei hat er stets seine Unschuld beteuert und der Polizei eine schlampige Arbeit vorgeworfen. Trotzdem sitzt er in Madrid 20 Jahre im Gefängnis.

Fehler bei den Ermittlungen der Polizei

Nun ist er wieder frei und will mit der Unterstützung von Gemma seine Unschuld beweisen. Doch die Zeit eilt, denn in wenigen Tage verjährt der Mord an Hallter. Unterstützung kommt von Hector und Johanna. Der Inspector findet heraus, dass bei den Ermittlungen tatsächlich geschlampt worden ist – zuständig war ausgerechnet sein oberster Chef.

Gemma erfährt, dass die Kölner Familie die Weihnachtszeit auf Mallorca verbringen möchte und beschließt, im Familiensitz undercover zu ermitteln. Als Ghostwriterin einer Bachelorarbeit für die jüngste Tochter wird sie in den Clan aufgenommen. Und der ist äußerst merkwürdig.

Der neue Mallorca-Krimi der Kölner Autorin Christina Gruber ist ein sehr unterhaltsamer und spannender Lesestoff für die Sommerzeit. Immer wieder gibt es Bezüge zur Domstadt. Liebevoll werden die Protagonisten als eigenwillige Charaktere gezeichnet. Sie haben ihre ganz eigenen Methoden bei ihren Ermittlungen und besitzen auch so manches Geheimnis.

Christina Gruber: Nacht über Valldemossa, Emons-Verlag, 240 Seiten, 13 Euro