Es tue ihm unendlich leid, dass er es nicht sofort getan habe. Sauerland war nach der Loveparade in die Kritik geraten, weil er als Leiter der genehmigenden Behörde und Stadtoberhaupt die Verantwortung an dem Unglück von sich gewiesen hatte, einen Rücktritt ablehnte und sich bei den Opfern auch nicht entschuldigte. Jetzt erklärte der Politiker, warum zögerte. Auf die Frage, ob er geglaubt habe, er werde automatisch für alles verantwortlich gemacht, wenn er sich entschuldige, sagte er: "Ja, bis hin zur juristischen Verantwortung. Und das hat dazu geführt, dass man sprachlos wurde." Auf die Frage, wie er seine persönliche Zukunft sehe, sagte Sauerland: "Es gibt schon wieder mehr Alltag. Das ist so." Aber derselbe, der er früher war, vor dem Unglück, könne er nicht mehr werden. "Das geht nicht." In Duisburg sammelt eine Bürgerinitiative noch immer Stimmen für die Abwahl des Oberbürgermeisters, der noch bis 2015 gewählt ist. Noch immer steht nicht fest, wer Schuld an dem Unglück hat. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 16 Beschuldigte: Einen Polizisten, vier Personen vom Veranstalter, elf aus der Duisburger Stadtverwaltung. Sauerland steht nicht auf der Liste.


[dts]