Köln | Coole Mucke und Hochleistungssport sahen die rund 500 Zuschauer in der Sporthalle Everhardstraße. Geladen hatten die Graveyard Queens Cologne 2009 zum Bout gegen die Rotterdam Death Row Honeys. Rollerderby ist eine in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts in Amerika erfundene Vollkontaktsportart. Seit Beginn des neuen Jahrtausend erlebt die Sportart auf klassischen Rollschuhen eine Renaissance.

„Lex Pistol“, „Betty Bash“, „Wild Sphinx“, „Vendetta Valeska“ oder als Nummer „k1p2“ stehen auf den Shirts der Sportlerinnen. Gespielt wird auf einer ovalen Bahn, die auf dem Bodern der Sporthalle aufgeklebt ist. Vier Spielerinnen sind bei jedem Team die so genannten Blockerinnen mit Pivot, erkennbar an der Streifenkappe, dazu gibt es eine Jammerin, pro Team, die man am Stern am Helm ausmachen kann. Die Blockerinnen versuchen die gegnerische Spielerin daran zu hindern vorbei zu kommen und sie zu überrunden, denn dafür gibt es Punkte. Gespielt wird zweimal 30 Minuten und jeder Jam dauert zwei Minuten. Zunächst starten die Pivots und die Blockerinnen ins Spiel, bevor die Jammerinnen loslegen dürfen. Die erste, die den Block durchbricht ist Lead-Jammerin. Sie kann auch den Jam abbrechen.

2006 wurde das erste deutsche Team in Stuttgart gegründet. 2009 gründeten sich die Graveyard Queens Cologne. Mittlerweile machen hier 30 junge Frauen Sport. Man hat sich dem TPSK Ehrenfeld angeschlossen, damit man auch in der Halle trainieren kann. Dreimal die Woche trainieren die Graveyard Queens Cologne in der Woche. Die Kölnerinnen sind gut, haben in diesem Jahr schon einen „Bout“ gewonnen. So nennt man die Wettkämpfe bei denen um Punkte gekämpft wird. Freundschaftsbesuche nennt man Scrimmage. Im Juli reisen die Kölnerinnen nach Enschede, im August ist man in Kassel zu Gast und am 6. Oktober wird es wieder in Köln einen Homebout gegen die „The Vienna Rollergirls“. Das besondere an den Events ist, alles ist Handmade und vom gesamten Team mit viel Enthusiasmus organisert. Denn ein Bout oder Scrimmage ist cooler, aber auch schweißtreibender Sport und für die Zuschauer auch ein toller Event mit klasse Stimmung. Danach feiert man noch ausgelassen die After- Bout-Party. Und die Rollschuhe mit denen die Blockerinnen, Pivots, Jammerinnen und Referees unterwegs sind, haben mit denen aus dem letzten Jahrhundert, bei denen man je nach Schuhgröße die Längen verändern konnte und mit Turnschuhen über den rauhen Straßenasphalt mehr schlecht als recht rollte, nichts mehr zu tun.

Mehr Infos findet man unter www.graveyardqueens.com

Mehr Fotos vom Homebout gegen die Rotterdamer Sportlerinnen findet man auf der Facebookseite von Report-k >

Autor: Andi Goral
Foto: Rollerderby ist Vollkontaktsport mit dem Retro-Sportgerät Rollschuh