Norbert Oberhaus und Elke Kuhlen auf dem Helios-Leuchtturm. Foto: Bopp

Köln | Norbert Oberhaus hat von da oben alles im Blick.

„Der Helios-Leuchtturm ist ein Wahrzeichen, das jeder kennt. Man sieht ihn als Erstes, wenn man nach Ehrenfeld kommt. Und er ist ein außergewöhnlicher Ort, der wie der Colonius als Fernsehturm für die Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich ist. Vom Turm ist auch der Blick in die kulturelle Geschichte des Viertels möglich.

Man sieht auf viele Kulturorte, die es wie die Papierfabrik, Heinz Gaul oder das Underground inzwischen nicht mehr gibt. Schön ist, dass mit dem erweiterten und neu gestalteten Zamus das Studio für elektronische Musik des WDR unter dem Helios-Leuchtturm endlich eine neue Heimat bekommt. Vom Turm blickt man zudem auf das Gelände auf der Venloer Straße, auf dem wir die c/o Ehrenfeld feiern werden. Vor 20 Jahren hat an der Heliosstraße in einem sehr kleinen Büro alles angefangen – wir haben dort die erste c/o pop geplant“, sagt der Geschäftsführer und Mitbegründer des c/o pop-Festivals.

c/o pop-Macher: Von links: Norbert Oberhaus, Elke Kuhlen, Ralph Christoph. Foto: Bopp

Bei der c/o pop gibt es Besichtigungen des Ehrenfelder Wahrzeichens

Gemeinsam mit seinen Kollegen Elke Kuhlen und Ralph Christoph geht es mit report-k auf den inklusive des Sockels 44 Meter hohen Leuchtturm, der gerade in den Landesfarben der Ukraine erstrahlt. Etwas mühsam ist der Aufstieg über schmale Treppen und die Leitern. Dafür entschädigt der grandiose Blick auf den Stadtteil und die Stadt.

Bei der c/o Ehrenfeld wird es am Festivalwochenende, am 23. und 24. April, die Chance geben, im Rahmen von kleinen Führungen den Leuchtturm zu besteigen und den Blick über das Veedel zu genießen. Interessenten müssen sich für die Teilnahme vorab online registrieren. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Dann verwandelt sich die gesperrte Hauptverkehrsader auf der Venloer Straßen zwischen dem Ehrenfeldgürtel und der Leyendeckerstraße in eine bunte Festivalzone. Dort wird dann unter anderem ein großer bunter Markt stattfinden, wo beispielsweise Schmuck, Mode und weitere Accessoires angeboten werden. Dazu kommen zahlreiche kulinarische Angebote. Auch die Läden an der Straße beteiligen sich mit Aktionen.

Das Innere des Turms. Foto: Bopp

Es sind mehr als 60 Konzerte geplant. Dazu gehören die Shows von BRKN, Priya Ragu, Blackout Problems, Verifiziert, Paula Hoffmann und Paul Wetz, die kostenfrei besucht werden können.

Das Festival findet in diesem Jahr vom 20. bis zum 24. April statt. Zu den musikalischen Highlights zählen der Auftakt mit Bilderbuch in der Philharmonie oder die Auftritte der Frauenband Friedberg und von Albi X. Neben den Konzerten gibt es auch andere Events wie zum Beispiel verschiedene Kursangebote, eine Comedy-Show, eine Drag-Performance oder eine Rollschuhdisco.

Köln-Ehrenfeld und die Geschichte des Heilos-Turms

Der Helios-Leuchturm befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Ehrenfeld. Dort steht er bereits seit mehr als 120 Jahren. Seine Geschichte beginnt 1882 mit der Gründung der Helios Electricitäts AG in der Kölner Altstadt. Schon zwei Jahre später stand der Umzug nach Ehrenfeld an. Neben Motoren und Aggregaten wurden verschiedene Lichtanlagen produziert und verkauft. Dazu gehörte auch die technische Ausstattung von Leuchttürmen. So wurde der Ehrenfelder Leuchtturm zu einem wichtigen Werbeobjekt. Die Firma existierte bis 1905, der Turm blieb bestehen.

Aus den alten Produktionshallen entstand später die Rheinlandhalle als Vorgänger der späteren Sporthalle und der heutigen Lanxess-Arena. Dort fanden unter anderem große Radrennen statt.

Heute wird das Gebäude teilweise vom Zamus – Zentrum für alte Musik genutzt, das in diesem Jahr neu gestaltet und deutlich erweitert wird. Der neue Zugang findet sich dann direkt unter dem Leuchtturm.