Köln | Zum 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz verwandelt sich das Käthe Kollwitz Museum Köln in eine Künstlerwerkstatt des Berliner Bildhauers Gustav Seitz. In Zusammenarbeit mit der Gustav Seitz Sitftung Hamburg, zeigt das Kollwitz Museum, vom 13. Juni bis zum 17. September, in einer Sonderausstellung „Gustav Seitz – Ein Denkmal für Käthe Kollwitz“ insgesamt sieben in Bronze gegossene Plastiken der Käthe Kollwitz. Die Sonderausstellung beinhaltet auch Skizzen, technische Zeichnungen, Portraits und Selbstportraits von Käthe Kollwitz.


Käthe Kollwitz im Selbstbildnis „Es ist spannend zu sehen, wie andere Käthe Kollwitz sehen und wie sie sich selbst sieht“, sagt Hannelore Fischer Museumsleitung Rundgang, Zeitstrahl und Glossar

Das wohl bekannteste Werk des Berliner Bildhauers Gustav Seitz ist das überlebensgroße Denkmal für Käthe Kollwitz auf dem Berliner Kollwitzplatz am Prenzlauer Berg. Es zeigt die Künstlerin in hohem Alter, sitzend, mit großer Zeichenmappe an ihrer Seite und einem Kohlestift in der Hand. 1960 wurde das Denkmal und Mahnmal zugleich der Öffentlichkeit übergeben. Gustav Seitz entwirft die Plastiken von 1956 bis 1960, nach dem letzten lithographischen Selbstbildnis der Kollwitz aus dem Jahre 1938. Seitz erschafft ein Bildnis ganz im Sinne der Portraitierten.

Zum 150. Geburtstag zeigt nun das Kollwitz Museum, in Zusammenarbeit mit der Gustav Seitz Sitftung Hamburg, neben den insgesamt sieben in Bronze gegossene Plastiken der Käthe Kollwitz, auch rund 60 Werke aus der Sammlung des Hauses. Darüber hinaus präsentiert die Sonderaustellung auch den photographischen Blick auf Kollwitz mit Aufnahmen unter anderem von Philipp Kester, Hugo Erfurth, Rober Senneke, E.O. Hoppé, Lotte Jacobi und Tia Binz. Auch zu sehen in der Sonderausstellung ist der Kopf des „schwebenden Engel“ von Ernst Barlach. In einem kompletten Exemplar hängt es in der Kölner Antoniterkirche.

Museumsfest am 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz

Am 8. Juli 2017, dem 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz, lädt die Kölner Sammlung alle Interessierten zu einem großen Museumsfest, mit Programm für die ganze Familie, ein. Auch wird der Dokumentarfilm „Kollwitz – Ein Leben in Leidenschaft“, von Sonya und Yury Winterberg, zur Biographie der Künstlerin und Rezeptionsgeschichte ihrer Werke gezeigt.

Käthe Kollwitz

Käthe Kollwitz (1867 bis 1945) war eine deutsche Malerin und Bildhauerin und zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Die in Königsberg geborene Kollwitz lebte 52 Jahre in Berlin. 1891 heiratete sie den Arzt Dr. Karl Kollwitz. Gemeinsam zogen sie an den damaligen Wörther Platz im Prenzlauer Berg. Bis zur Zerstörung des Gebäudes 1947 verbrachte die Künstlerin hier den Großteil ihres Lebens.

Käthe Kollwitz Museum Köln

Seit 1985 ist das Käthe Kollwitz Museum Köln ein fester Bestandteil der Kulturlandschaft Kölns und der Region. Träger ist die Kreissparkasse Köln. 1983 legte die Kreissparkasse mit 60 Zeichnungen den Grundstock für die heutige Sammlung. Heute sind es mehr als 300 Zeichnungen, über 550 druckgraphische Blätter einschließlich aller Plakate der Künstler und insgesamt 20 Plastiken der Künstlerin Kollwitz.

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Gustav Seitz – Ein Denkmal für Käthe Kollwitz – 13. Juni bis 17. September 2017

Familienfest zum 150. Geburtstag von Käthe Kollwitz – 8. Juli – 11 bis 18 Uhr – Eintritt frei

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Autor: Irem Barlin
Foto: Bronzeplastik der Käthe Kollwitz. Im Hintergrund zu sehen Gustav Seitz in seinem Atelier in Berlin-Pankow.