Kabarettist Jan Böhmermann am Rande der 59. Verleihung der Grimme-Preise 2023 im Stadttheater Marl am 21. April 2023. Der Grimme-Preis ist eine Auszeichnung für Fernsehsendungen in Deutschland und gilt als renommiertester Medienpreis Deutschlands. | Foto: IMAGO / Panama Pictures

Köln | Seine Late-Night-Satire-Show „Magazin Royale“ wird in Köln-Ehrenfeld produziert. Dort residiert jetzt nach der Auszeichnung durch das in Köln herausgegebene Magazin „Emma“ der „Sexist Man Alive 2023“. Jan Böhmermann, Moderator des „Magazin Royale“ sei ein Biedermann und Brandstifter und der Gipfel aufgeblasener Männlichkeit, so „Emma“.

Wichtig ist „Emma“ die Unterscheidung zur Auszeichnung des „People Magazin“ mit dem Titel „Sexiest Man Alive“. Das stellen die „Emma“ Macherinnen deutlich heraus, da sie anscheinend befürchten nicht alle Menschen verstehen heute mehr den Unterschied. Die „Emma“ listet auf, was sie an Bömmermann nicht nice findet.

Da sei der 42-jährige Jan Böhmermann im Slim-Fit Anzug mit seiner Community, die sich als die Guten darstellten und auf der anderen Seite alle die als Nazis denunzierten, die nicht auf Community-Linie seien. „Emma“ nennt Sandra Maischberger, Harald Schmidt und Friedrich Merz, die als Nazi verunglimpft würden. 2.700.000 Follower habe Jan Böhmermann und die alten weißen Männer neideten ihm das, so „Emma“. Beweise findet sie in klassischen Magazinen und Zeitungen wie der „FAZ“, dem „Stern“, „Cicero“ und der „Süddeutschen Zeitung“. Auch ein Zitat von Harald Schmidt wird genannt, der habe Böhmermann einst „Krawallschachtel“ bezeichnet.

Böhmermann wird von „Emma“ als rechtschaffener Ehemann mit drei Kindern aus dem Kölner Vorort Pulheim skizziert, der sich gerne als Hybridmodell eines investigativen Journalisten und Satiriker sehe. „Emma“ setzt investigativer Journalist und Satiriker natürlich in Gänsefüßchen. Und dann kommen die Verfehlungen des „Magazin Royale“ und ihres Moderators Böhmermann. Der Fall des Arne Schönbohm, der nach einem Bericht des „Magazin Royale“ von Bundesinnenministerin Nancy Faeser entlassen wurde, obwohl er sich nichts zu Schulden kommen ließ. Aktuell gebe es zudem eine Programmbeschwerde der „Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs“ beim „ZDF“. Hier wirft die „Emma“-Redaktion dem „Magazin Royale“ Unkenntnis zentraler Fakten zum Thema vor. Das Böhmermann schon sechsmal einen Grimme-Preis erhielt stört „Emma“ auch.

Besonders kritisch sieht „Emma“ einen Beitrag des „Magazin Royale“ zum Thema Transgender und Terfs, das bedeutet Trans-Exclusionary Radical Feminists – Trans-ausschließende Radikalfeministinnen. In ersterem erklärte Böhmermann „Nazis lesen Emma!“.

Mit der Verleihung des „Sexist Man alive 2023“ verbindet die „Emma“ Fragen, ob irgendwann Schluss mit lustig sei im Reich der „Krawallschachtel“ und wie lange ZDF Intendant Himmler Böhmermann weiter wüten lassen will? Die „Emma“ spricht von einem Schmierentheater, das wenig erhelle und mehr verdunkle und wirft dem ZDF vor, Böhmermann mit üppigem Salär aus Gebührengeldern „fett“ zu füttern, den sie „Denunzianten“ und „Volksverhetzer“ nennt. Böhmermann sei „der Gipfel aufgeblasener Männlichkeit“. Den Moderator des „Magazin Royal“ bittet sie nicht vorbeizukommen und den Preis abzuholen. Die „Emma“ werde diesen aus Köln nach Pulheim schicken.

In den Jahren zuvor zeichnete die Redaktion der „Emma“ den Rapper Kollegah 2019, Christian Lindner 2020, Papst Franziskus 2021 und den Kolumnisten Sascha Lobo 2022 mit dem Preis „Sexist Man Alive“ aus.

ag