Köln | Totenkopf, Schmetterling oder Schlange? Was ist Ihr Lieblingsmotiv in Sachen Schmuck? Welche Schmuckformen- und motive durch die Jahrhunderte besonders beliebt waren, zeigt die Ausstellung „Boys get skulls, girls get butterflies“ im Museum für angewandte Kunst (MAKK) in Köln. Zu sehen ist die Schmuckkunst vom 21. September bis zum 15. Dezember 2013.

Mit etwa 100 Stücken aus der eigenen Sammlung des MAKK und 50 zeitgenössischen Objekten des international renommierten Goldschmiedekünstlers Georg Hornemann treffen in der Ausstellung zwei Schmuckwelten aufeinander.  Der Besucher erfährt, welche Schmuckmotive vom Altertum bis zur Gegenwart beliebt waren und es weiterhin sind, und erhält einen Einblick in die Handwerkskunst des Goldschmiedes. So gibt es Motive wie Totenkopf, Schmetterling oder Schlange, die sich durch die Jahrhunderte immer wieder finden.

Die Stücke sind thematisch in acht Gruppen unterteilt. Extra für die Ausstellung, deren Titel übrigens auf ein Zitat des New Yorker Tattookünstler Scott Campbell zurückgeht, haben sie ihren Platz in der kunsthistorischen Chronologie erstmals verlassen. In der Gruppe „Flora und Fauna“ beispielsweise finden sich Blüten- und Blattmotive. In der großen Gruppe „Memento Mori“ kann der Besucher christliche Motive betrachten. Dazu gehört auch das Totenkopfmotiv. Weitere Themen sind „Ornament und Design“, „Menagerie“, „Form und Gestalt“, „Schau mich an!“, „Magie des Kreises“ sowie „Die Macht des Zeichens“.

Für die Exponate wurde eigens eine Ausstellungsarchitektur entwickelt. Unter an Diamanten erinnernden Modulen und ins rechte Licht gerückt, funkeln die Schmuckstücke um die Wette. Hier und da lässt sich nur schwer feststellen, ob man gerade ein Stück aus der Sammlung des MAKK vor sich hat oder ein Stück des Goldschmiedekünstlers Hornemann. Doch gerade dies macht den Reiz der Ausstellung aus. So wird der Besucher animiert, zu vergleichen und zu raten. Bewusst wurde deshalb auf die Betitelung der Schmuckstücke verzichtet, so Kuratorin Valeria Liebermann. Wer nachlesen möchte, ob er in seiner Vermutung richtig liegt, schlägt im Begleitheft nach.

Möchte der Besucher nach all dem Funkeln in der Ausstellung noch wissen, wie Goldschmiedekünstler Hornemann seine Schmuckstücke anfertigt, kann er sich darüber auf einer Sonderpräsentationsfläche informieren. Neben originalen Entwürfen des Künstlers gibt es Aufnahmen von der Entstehung einzelner Objekte. Dafür hat Fotograf Michael Angel Hornemann in dessen Atelier über die Schulter geschaut. Der Künstler trägt selbst übrigens keinen Schmuck, da er ihm zu unbequem ist. Doch er findet jeden gut, der es tut und dazu steht. Und dies gelte auch für Männer, so Hornemann.

Autor: xk