"Es ist unanständig"
Der weltweite Kreditversicherer Euler Hermes ist unter anderem auch in Köln ansässig. Hier unterhält das Unternehmen 54 Arbeitsplätze. Laut der Gewerkschaft ver.di plant Euler Hermes, den Abbau von 17 Stellen. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di wurden die Beschäftigten von den Plänen des Unternehmens vollständig überrascht und sind in größter Sorge. Rainer Klein, bei ver.di zuständig für die Finanzdienstleistungsunternehmen, wirft Euler Hermes vor: “Der Gewinn sprudelt in diesem Unternehmen. Die Manager wissen nicht wohin mit dem ganzen Geld. Es ist unanständig in dieser Situation die Existenz von ArbeitnehmerInnen zu vernichten. Als ver.di haben wir in Köln schon die Schließung des Allianz-Standortes Köln mit verhindert. Auch die Beschäftigten der Euler Hermes bekommen jede Unterstützung durch uns.“ Und Hans-Jörg Wagner, Betriebsratsvorsitzender der Euler Hermes in Köln, ergänzt: „Euler Hermes hat gerade das erfolgreichste Jahr der Geschäftsgeschichte. Niemand versteht, warum hier der komplette Innendienst des Standortes Köln in die Arbeitslosigkeit geschickt werden soll. Die Beschäftigten protestieren heute, um den Vorstand zu zeigen, dass sie um ihre Arbeitsplätze kämpfen werden.“

Rolf Peters, Pressesprecher Euler Hermes, wollte die Zahlen nicht bestätigen. Derzeit führe der Kreditversicherer jedoch ein Exzellenz-Programm durch, um europaweit die Kundenansprache zu verbessern. Im Zuge dessen sollen in den Jahren 2011 bis 2013 in Deutschland 300 Arbeitsplätze abgebaut werden. Dabei "will der Vorstand so weit wie möglich auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten", erklärte Peter heute auf Nachfragen von Report-k.de. Wie viele Stellen in welchen Niederlassungen abgebaut würden, sei derzeit jedoch noch unklar. Betroffen wären von der "weitreichenden Umstrukturierung", so Peters, jedoch alle Bereiche des Unternehmens. So solle etwa ein Teil des Services in Hamburg zentriert werden. Insgesamt will Euler Hermes jedoch alle Niederlassungen erhaletn. Auch die Zahl der Generalvertreter in den Bezirken solle nicht reduziert werden. Eine Entscheidung über die genaue Umsetzung des Exzellenz-Programm erwartet Peters etwa ab Mitte Dezember.

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