Das Albertus-Magnus-Monument vor dem Hauptgebäude der Universität zu Köln

Köln | ag | Es gab Farb-Anschläge auf die Universität zu Köln. Auf der Rückseite des Universitätshauptgebäudes stand mit roter Farbe: „Kein Podium für Genozid #freegaza“. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) AG Köln verurteilt den Israelfeindlichen Anschlag aufs Schärfste. Hintergrund ist eine Veranstaltung am 15. Januar 2024 in der Universität an der Israels Botschafter Ron Prosor, Gerhard Baum und Berlins Justizsenatorin Dr. Felor-Badenberg teilnehmen sollen.

Die Universität zu Köln lässt den mit roter Farbe aufgetragenen Schriftzug bereits entfernen. Auch am Vorplatz rund um das Monument von Albertus Magnus wurde Farbe ausgebracht. Die DIG AG Köln sieht einen Zusammenhang mit der für den 15. Januar angekündigten propalästinensischen Demonstration gegen den Besuch des israelischen Botschafters Ron Prosor an der Universität zu Köln. In den Aufrufen wird Israels Botschafter als „Genozid-Botschafter“ tituliert und die Universitätsleitung wird aufgefordert „Hetze und Kriegstreiberei“ sowie „anti-palästinensischem Rassismus“ keinen Raum zu geben.

So schreibt Dr. Johannes Platz, Vorsitzender der DIG AG Köln: „Die jahrzehntelange Kritik am linken Antisemitismus ist an den Aufrufenden für die antiisraelische Demonstration offenbar spurlos vorbeigegangen. Sie streben danach eine Urszene des linken Antisemitismus zu wiederholen. Ich meine die Szenen am 9. Juni 1969 an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt am Main, als der Vortrag des ersten Botschafters Israels in Deutschland, Asher Ben-Natan, im Hörsaal VI vom damaligen SDS und von PalästinenserInnen massiv gestört wurde. Wir halten die damalige Störung für nicht hinnehmbar und einer Hochschule für unwürdig. Das gleiche gilt für das angekündigte Verhalten linker und propalästinensischer Gruppen. Es zielt darauf, jüdische und israelsolidarische Hochschulangehörige isngesamt einzuschüchtern. Wir sind erleichtert, dass die Universität zu Köln keine Wiederholung dieser Szenen zulassen wird.“

Zu dem Vorfall in Köln sagt Platz: „Ein Zusammenhang mit der geplanten linksradikalen, ‚palästinasolidarischen‘ Gegendemonstration gegen den Besuch von Israels Botschafter Ron Prosor an der Universität vom Hauptgebäude der Humanwissenschaftlichen Fakultät am kommenden Montag zum Campus der Universität ist wahrscheinlich. Denn die Aufrufenden benutzten wiederholt das gleiche Wording, das die unbekannten Farbanschläger jetzt nutzten. In beiden Fällen wird der israelische Verteidigungskrieg gegen die Hamas mit Genozid in Verbindung gebracht. Diese mutmaßlich volksverhetzenden Stellungnahmen müssen scharf geahndet werden.“ 

Demonstrationen am 15. Januar

Für den 15. Januar kündigen mehrere Organisationen an gegen die Veranstaltung mit dem israelischen Botschafter zu agitieren und zu demonstrieren. Unter anderem die „Palästinasolidarität Köln und Duisburg“ sowie „Young Struggle“. Die DIG AG nennt beide Gruppierungen antisemitisch. Zumindest der Palästinasolidarität wird eine Nähe zum Netzwerk Samidoun nachgesagt. Die DIG AG Köln und deren junges Forum rufen gemeinsam mit dem Verein CityofHope Cologne am 15. Januar zu einer Kundgebung gegenüber des Universitäts-Hauptgebäudes auf dem Albertus Magnus Platz auf. Zeitpunkt: 11 Uhr.