FDP-Fraktionsgeschäftsführer Ulrich Breite: „Verdi hat für ihren Kölner Warnstreik ganz gezielt Bereiche ausgesucht, in denen es der Kölner Bevölkerung besonders weh tut und die sie wütend machen. Mit dem Ausbau der Kindertagesstätten mit Ganztagsbetrieb und der Betreuung von Kindern unter drei Jahren sind diese in den Fokus des Tarifkampfes der Gewerkschaften gezogen. Wurden früher Kindergärten nicht bestreikt, fallen heute – nun schon zum zweiten Mal in Köln – bei Verdi alle Hemmungen. Damit wird der Tarifkonflikt im Öffentlichen Dienst auf Kosten der Schwächsten in der Gesellschaft, unseren Kindern, ausgetragen. Gerade alleinerziehende Väter und Mütter haben große Probleme, so schnell ihre Kinder unterzubringen. Aber auch alle anderen berufstätigen Eltern haben Schwierigkeiten, ihren Nachwuchs adäquat innerhalb kürzester Zeit zu versorgen. Wie die Erfahrungen des letzten Kita-Streikes in Köln zeigen, ist das Schaffen genau dieser Notsituation der Eltern die Strategie von Verdi. Wir Liberalen kritisieren darum auch den Warnstreik an städtischen Kindertagesstätten. Der Zweck rechtfertigt nicht alle Mittel!

Die wahren Leidtragenden der neuen Verdi-Strategie sind die Kinder, die von einem auf den anderen Tag aus ihrer gewohnten Umgebung rausgerissen werden. Die Elternberichte vom letzten Kölner Streik an Kindertagesstätten belegten eindrucksvoll, wie schwer es den Kindern gefallen ist, häufig von wechselnden, wenn nicht gar für sie fremde Personen, betreut zu werden. Besonders belastend kann diese Situation für Kleinstkinder unter 3 Jahre sein, die noch besonderer Pflege bedürfen und die die Eltern nicht so gern in fremde Händen geben wollen. Die Kölner FDP hält gerade das Bestreiken von Kindertageseinrichtungen mit U3-Betreuung für inhuman und absolut daneben. Wir fordern darum Verdi auf, ihren Warnstreik nicht auf Kosten der Kinder auszutragen, sondern sich andere Bereiche des Öffentlichen Dienstes dafür auszusuchen. Auch im Tarifstreik sollte Verdi die Mitmenschlichkeit wahren und achten.“

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