Köln bald Exzellenz-Uni?
Die Universität zu Köln hat sich im Vergleich zum vorigen Förderranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) um sieben Plätze verbessert. Nun belegt die Hochschule der Domstadt Rang elf. Das DFG-Förderranking wird alle drei Jahre veröffentlicht. Seit 2006 erwarb Universität gemeinsam mit der Uniklinik insgesamt 126,4 Millionen Euro bei der DFG. Besonders erfolgreich waren dabei die Fächer Außereuropäische Sprachen und Kulturen, Astrophysik, Biologie, Geographie, Medienwissenschaften sowie Statistische Physik. Diese Fächer gehören sogar jeweils zu den drei führenden im Bundesvergleich. Defizite sieht Rektor Axel Freimuth vor allem in den Geisteswissenschaftlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Fächern. Dort habe man es in den letzten Jahren versäumt, Fördermittel für die teilweise gelungenen Projekte zu erwerben.

Freimuth bewertete die Verbesserung im Ranking positiv, auch wenn sie „kein Grund für Selbstzufriedenheit“ sei, so Freimuth. So sehe er in vielen Bereichen der Hochschule großen Handlungsbedarf. So müssten in den nächsten Jahren verstärkt die Räumlichkeiten, Lehre und Infrastruktur verbessert werden. Dennoch hofft Freimuth aufgrund der Verbesserung im Ranking darauf, dass die Universität zu Köln zur Exzellenz-Uni ernannt wird. Damit hätte sie Anspruch auf weitere Fördermittel. Diese würden die Universität sicherlich im Ranking weitere Plätze nach vorne bringen. Denn immerhin acht der ersten elf Hochschulen im Ranking sind Exzellenz-Universitäten.

Ranking zeigt nicht die Qualität der Kölner Uni
Grundsätzlich kritisiert Axel Freimuth, dass das Ranking die Qualität der Universität nicht tatsächlich widerspiegeln würde. Anders als viele andere Hochschulen würde Köln sehr viele Lehramtsstudenten ausbilden. Dabei sei es nur natürlich, dass Lehramts-Studiengänge keine Fördermittel erhielten. Daher könne man die Qualität der Universitäten nicht allein an dem DFG-Förderranking feststellen. Der Rektor betonte zudem, er lege zwar viel Wert auf das Erwerben von Fördermitteln, doch stehe bei ihm immer die Qualität im Vordergrund. „Bei Berufungen von neuen Dozenten hat bei mir immer die Qualität vor der strategischen Ausrichtung bezüglich von Fördermitteln Vorrang“, erklärte Freimuth.

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Das DFG-Förderranking wird seit 1996 alle drei Jahre herausgegeben. Das aktuelle Ranking geht noch einmal deutlich über die vorherigen Berichte hinaus. Im Mittelpunkt stehen erneut die Bewilligungen der DFG, die die Forschung mit inzwischen mehr als zwei Milliarden Euro pro Jahr unterstützt. Darüber hinaus werden die Förderdaten zahlreicher Ministerien des Bundes, weiterer Förderorganisationen sowie der EU und – erstmals – auch des 2007 etablierten European Research Council berücksichtigt. Damit erfasst das neue DFG-Ranking nunmehr fast 90 Prozent aller eingeworbenen Drittmittel. Dabei berücksichtigt das Ranking die in den Jahren 2005 bis 2007 erworbenen Fördermittel.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung