Rund 500 Schüler erwartet die GEW zur morgigen öffentlichen Unterrichtsstunde auf dem Hans-Böckler-Platz in Köln. In 45 Minutn soll ihnen dort um 11:30 Uhr zum Thema "Tarifauseinanderseztung/ Streik – Wie funktioniert das?" ein Rollenspiel dargeboten werden. Wie viele Kölner angestellte Lehrer morgen ihre Arbeit niederlegen werden, ist derzeit noch nicht bekannt. An einigen Schulen werden die Streikationen wohl bereits morgens in den Schulen beginnen. Aufgrund des Warnstreiks kann es an den Schulen zu Unterrichtsausfällen oder einer Umverteilung der Schüler auf andere Klassen kommen. Die GEW fordert alle verbeamteten Lehrer dazu auf, am morgigen Tag keine Überstunden zu absolvieren und die Arbeit der streikenden Lehrer nicht zu übernehmen. Bereits am 28. Januar waren laut GEW rund 1.500 Lehrer dem Aufruf der GEW gefolgt und hatten ihre Arbeit niedergelegt.

Gute Bildung braucht gute Löhne
Mit dem Warnstreik will die GEW ihre Aktionsbereitschaft in der derzeit laufenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst signalisieren. Die GEW NRW fordert eine Gehaltserhöhung von acht Prozent für die über 70.000 Tarifbeschäftigten an den Schulen und Hochschulen. Der Tarifabschluss soll zeitgleich auf die rund 150.000 Beamtinnen und Beamten im Schuldienst übernommen werden. „Wer gute Bildung will, muss auch gut bezahlen“, begründete GEW-Vorsitzender Andreas Meyer-Lauber die Tarifforderung seiner Gewerkschaft. Die Forderung der Gewerkschaften sei bezahlbar. Sie orientiere sich am Tarifabschluss für Bund und Kommunen aus dem letzten Jahr. Eine kräftige Lohnerhöhung für Lehrer und Sozialpädagogen in den Schulen und Wissenschaftler in den Hochschule sei auch für die Belebung der Konjunktur notwendig, weil sie die Binnennachfrage stärke.

Das Tarifergebnis soll zeitgleich auf die Beamtinnen und Beamten im Schul- und Hochschuldienst übertragen werden. „Nach den hohen Einkommensverlusten in den letzten sechs Jahren haben sie allen Grund, uns aktiv zu unterstützen“, appellierte der GEW-Landesvorsitzende an ihre aktive Solidarität. Nach objektiven Zahlen hat z.B. ein Studienrat seit 2002 gut 8% seines Realeinkommens verloren.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung