„Die Ergebnisse der aktuellen Studie „Zukunft der Kölner Häfen“ von Planco Consulting, die im Auftrag der HGK AG erstellt wurde, ist der unfreiwillige Beleg dafür, dass die HGK AG seit Jahren konzeptlos handelt und im Konflikt um den Hafenausbau Godorf sowohl den Rat als auch die Gegner schamlos hinters Licht geführt hat.“, kritisiert Jörg Frank, GRÜNE-Fraktionsgeschäftsführer, die HGK-Führung.

Die von der HGK immer wieder aufgetischte Aussage, dass der Hafen Niehl I über keine Ausbaukapazitäten für den Containerumschlag verfüge, erwiesen sich im Lichte der nüchternen Bilanzierung der Planco-Gutachter als dreiste Täuschung, so die Kölner Grünen. Die Grünen zitieren die Zahlen des Planco-Gutachtens* so: Der Hafen Niehl I verfüge ohne Kraftwerksfläche über 508.000 qm Fläche. Davon würden derzeit nur 321.300 qm für wasser- und bahnseitigem Umschlag genutzt. Das sind nur 63 % der Betriebsfläche. Laut Planco, sei jedoch allein durch Umstrukturierung ein Flächenpotenzial von 110.200 qm mobilisierbar, ohne die vorhandene Hafenbetriebsfläche auch nur um 1 qm auszudehnen. Zusätzlich weist die Studie noch eine Vorhaltungsreserve von 22.000 qm aus."

Bereits die von GRÜNEN und Bürgerinitiativen beauftragte Studie von Lucas & Wilts zum umstrittenen Wirtschaftlichkeitsgutachten von Prof. Baum im August 2007 habe auf die brach liegenden Potenziale in Niehl I deutlich hingewiesen. Die von Planco ermittelten Fakten bestätigen für die Grünen auch die jüngsten Thesen der Bürgerinitiativen gegen den Hafenausbau Godorf, die aufgrund eigener Recherchen die HGK-Behauptung „Niehl I ist voll“ bereits erschüttert habe.„Die Stadt Köln hat seit Jahren kein realistisches Hafengesamt-Konzept für die Zukunft. Die HGK stützt sich auf ein veraltetes Konzept aus den späten 80er Jahren.“, so Frank.

„Statt nun blindwütig einen wirtschaftlich mehr als fragwürdigen 60 Mio Euro teuren Hafenausbau im Naturschutzgebiet Sürther Aue durchzuziehen, wäre nun ein zumindest vorläufiger Baustopp in Godorf geboten! Ein solches Moratorium würde die notwendige Zeit schaffen, um endlich ein zukunftsfähiges Hafenlogistik-Gesamtkonzept für Köln zu erstellen und auf aktueller Basis politisch entscheiden zu können.“, fasste Frank den Vorschlag der GRÜNEN Ratsfraktion zusammen.
 
Für die Grüne Ratsfraktion decken nur aus Gründen des politischen Gesichtsverlusts CDU- und SPD-Führung das Vorgehen der HGK AG. Im Konflikt um die Perspektiven des Deutzer Hafens sei allzu deutlich geworden, wie realitätsfern die Geschäftsführung der städtischen Hafengesellschaft agiert. Auf einen zumindest vorläufigen Baustopp müssten sich alle verantwortlichen Kräfte im Rat einigen können, wenn Vernunft und nicht pure Ideologie Richtschnur des Handelns wäre.“, appelliert Jörg Frank.

Hinweis der Redaktion: Das Planco-Gutachten liegt der Redaktion nicht vor. 

[ag]