Köln | Hausbesuch bei Julia in Köln-Mülheim. Es gibt Kaffee und Kuchen, mit dabei die Eltern von Julia, Julia und Ihre Schwester und Hans Wirtz, Präsident der Großen Mülheimer Karnevalsgesellschaft (GMKG) und weitere Mitglieder. 76.000 Euro sind zusammengekommen bei der Hilfsaktion „Kölsche für Julia“. Mutter Diana Holler schildert die schwierigen Wochen, aber auch was jetzt alles funktioniert.

Julia, 16, tanzte bei den Rheinmatrosen, der Tanzgruppe der GMKG. Die junge Frau erlitt 2011 einen Schlaganfall, sitzt seitdem im Rollstuhl, meistert aber ihr Schicksal mit viel Kampfgeist und Humor, wie Freunde die Situation beschrieben. Einen Monat nach Weiberfastnacht veranstaltete die GMKG ein Benefizkonzert. Report-k.de berichtete. Julias Mutter, Diana Holler ist überwältigt von der Hilfsbereitschaft und auch Julia freut sich sehr. Sie kann nur mit Nicken und durch ein tolles Lächeln ihre Freude mitteilen. „Wir hätten nie gedacht wieviel es kostet ein Haus barrierefrei auszubauen.“, erklärt Julias Mutter. Jetzt hat das Haus eine Lift in den ersten Stock, Julia hat ein patientengerechtes Zimmer und direkt nebenan ein behindertengerechtes Bad. Bei schönem Wetter kann sie nun auch in den Garten der Familie. Die Umbauten dauerten rund acht Wochen und teilweise waren bis zu fünf Handwerker in der Wohnung.

Bevor das Haus umgebaut war, wurde aus dem Wohnzimmer im Parterre Julias Zimmer. Einer musste immer auf dem Sofa schlafen, um Julia rund um die Uhr zu betreuen. Das Badezimmer im ersten Stock konnte nicht genutzt werden. Duschen konnte Julia nur einmal die Woche in dem Hotel , wo ihr Vater arbeitet. Jetzt ist alles schön gemacht und die Familie kann wieder normal leben. Von den rund 76.000 Euro an Geld- und Sachspenden ist aber nicht viel übrig. Alleine der Einbau des Aufzuges schlug mit rund 20.000 Euro zu Buche, das Auto ebenfalls, der Umbau des Bades 10.000 und der barrierefreie Zugang zum Garten alleine mit 2.500 Euro. Dazu, so die Mutter kommen tausend Kleinigkeiten, wie etwa ein E-Book-Reader für den Computer von Julia, eine Magnet-Tastatur. Die uneigennützige Hilfe vieler Kölner hat der Familie und Julia geholfen, den schweren Schicksalsschlag zumindest ein wenig zu lindern.

Autor: ag
Foto: Julia, Ihre Familie und Mitglieder der GMKG-Familie