Köln | Die Leverkusener Autobahnbrücke war vom 11. August bis 15. August für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. DieHandwerkskammers zu Köln (HWK) teilte schriftlich mit, dass die mittelständische Unternehmen vorausschauend handelten und betonen, wie wichtig der Neubau der Autobahnbrücke für das Handwerk sei.

Mittelständische Unternehmen handelten vorausschauend

„Der wirtschaftliche Schaden für die Leverkusener Unternehmen war kein Thema“, kritisiert der Leverkusener Bauunternehmer Rüdiger Otto. Seine Firma hatte sich, laut der Handwerkskammers zu Köln, auf die Sperrung der Autobahnbrücke vorbereitet, indem für den Freitag vorgesehene Fahrten bereits auf den Donnerstag vorgezogen wurden. Am Tag der Brückensperrung „haben wir kein Firmenfahrzeug auf die A1 oder A3 losgeschickt“, erläutert Otto. Andere Unternehmen aus den Bau- und Ausbaubranchen, so die HWK, haben am vergangenen Freitag ihren Betrieb komplett geschlossen und für einen Tag Betriebsferien gemacht.

Staus kosten das Handwerk bereits 200 Millionen Euro

Laut der HWK, konnten die wirtschaftlichen Einbußen einer kurzzeitigen Sperrung der Autobahnbrücke gerade noch aufgefangen werden. Doch „bei einer Sperrung von mehreren Wochen oder Monaten müsste mit katastrophalen Folgen gerechnet werden“, betont Otto. Der Unternehmer, der sich als Vizepräsident der Handwerkskammer zu Köln und des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes für den Mittelstand engagiert, verweist darauf, dass bereits jetzt die Handwerkswirtschaft in der Region Köln-Bonn aufgrund hoher Zeitverluste für die im Stau stehenden Firmenfahrzeuge Einbußen in der Größenordnung von jährlich 200 Millionen Euro hinnehmen müsse. Das hatte die Handwerkskammer nach eigenen Angaben im Frühjahr bei einer Umfrage zu den Staubelastungen in den Handwerksunternehmen ermittelt.

HWK appelliert an Kommunalpolitik

Dr. Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der HWK, begrüßt die Absicht der nordrhein-westfälischen Behörden, automatische LKW-Sperren einzurichten, die den Schwerlastverkehr vollständig von der Leverkusener Autobahnbrücke fernhalten sollen, verkündet die HWK. Dass das Fahrverbot immer wieder missachtet wurde, könne nicht länger toleriert werden. Es müsse alles dafür getan werden, dass bis zur Fertigstellung der Ersatzbrücke die jetzige Rheinquerung für den Verkehr geöffnet bleiben kann. „Doch eine Garantie dafür gibt es nicht. Daher darf es bei der Planung und Umsetzung des Neubauvorhabens keinerlei Zeitverzögerung geben“, appelliert Weltrich an die hier verantwortlichen Verkehrspolitiker. Das Planfeststellungsverfahren müsse zügig abgeschlossen werden. Die mittelständische Wirtschaft habe kein Verständnis für Einwände Kölner Kommunalpolitiker, die breitere Fahrradwege wünschen. „Ohne leistungsfähige Rheinquerungen bricht der Verkehr im Westen Deutschlands zusammen, der Neubau der Leverkusener Autobahnbrücke muss höchste Priorität haben“. Daher lehnt die HWK nach eigenen Angaben das von Leverkusener Kommunalpolitikern geforderte Junktim zwischen dem Neubau der Brücke und der Tunnellösung für das Leverkusener Stadtgebiet ab.

Autor: lo