Das Foto zeigt (v.l.) Etienne Saint-Martin, Geschäftsführer von Linden Team im Gespräch mit der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Kölner Handwerkskammerpräsident Hans-Peter Wollseifer am 3. August bei der "Handwerkstour 2023". | Foto: Bopp

Köln | Im Rahmen der Handwerkstour 2023 „Junges Handwerk“ hat die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker in Begleitung von Handwerkskammerpräsident Hans-Peter Wollseifer sowie weiteren Vertreter:innen von KölnBusiness, Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft am Donnerstag, den 3. August, verschiedene Handwerksunternehmen besucht. Report-K war bei einem der Stopps – beim Heizungs- und Klimatechnikbetrieb „Linden Team“ – dabei.

Das „Linden Team – Haustechnik und Trinkwasserhygiene“, ein eingesessenes Sanitär-Heizung-Klima-Unternehmen, in Nähe des Barbarossaplatzes, besteht seit 30 Jahren. Der Betrieb wurde jedoch im Oktober 2022 von Jungunternehmer Etienne Saint-Martin (38) offiziell übernommen. Seither wächst das das Unternehmen stetig – seit der Übernahme arbeitet der Unternehmer etwa an Themen wie Digitalisierung, moderne Technik und Nachhaltigkeit. Er setzt dabei auf einen neuen Tätigkeitsschwerpunkt – die Trinkwasserhygiene. Dabei geht es um die Sicherstellung von sauberem Trinkwasser und hygienisch einwandfreien Trinkwasseranlagen. Zahlreiche Verordnungen und gesetzliche Vorgaben erfordern eine fachmännische Begleitung durch zertifizierte Sachverständige sowie fachkundige Betriebe. In ganz Deutschland gibt es derzeit nur wenige ausgewiesene Trinkwasserhygiene-Expert:innen. „Es gibt in dem Bereich viele Gutachter, doch gibt es wenig Fachkräfte. Vielen Firmen fehlt es hier an Mut“, erklärt der Jungunternehmer.

Saint-Martin: „Hysterie“ um Heizungsdebatte

Neben der Trinkwasserhygiene installiert das Unternehmen auch Heizungen und Wärmepumpen. Nach der Erfahrung des 38-Jährigen habe die Heizungsdebatte und das darauffolgende Heizungsgesetz eine „extreme Hysterie“ bei seinen Kunden ausgelöst. „Viele Kund:innen hat die Debatte sehr beschäftigt – doch waren viele Menschen nicht richtig informiert: Viele dachten sie müssen nun sofort ihre alte Heizung gegen eine Neue austauschen.“ Jetzt sei es fast unmöglich, neue Heizanlagen zu bekommen, Wärmepumpen seien allerdings da. Mit der Entwicklung schaut Saint-Martin etwas kritisch in die kommende Heizperiode.

Kein Platz für neue Mitarbeiter und in der Stadt

Seit der Übernahme habe sich, so Saint-Martin, die Anzahl seiner Mitarbeiter verdoppelt. Insgesamt arbeiten für das Unternehmen weitere 17 Mitarbeitende. „Es hat sich bezahlt gemacht, dass ich in der Vergangenheit gut zu meinen Kollegen war. Mehrere ehemalige Arbeitskolleg:innen haben sich dem Team nach der Übernahme angeschlossen. Er ergänzte: „Wir könnten uns im Team vergrößern, doch fehlt uns für weitere Mitarbeiter der Platz.“ Die Bürofläche betrage aktuell 300 Quadratmeter, für die Zukunft würde er sich 500 Quadratmeter wünschen, um weiter zu wachsen. Doch wolle er ungern an den Stadtrand ziehen – da viele Kund:innen vor Ort das Unternehmen aufsuchen würden.

Ein weiteres Platzproblem sieht Saint-Martin für sein Unternehmen in der Kölner Parksituation. So gebe es Probleme bei den Kund:innen Parkplätze zu bekommen. Auch unter den Mitarbeitenden habe es vermehrt Knöllchen wegen Falschparkens gegeben. „Der Rückbau von Parkplätzen in der Kölner Innenstadt bringt Probleme mit sich. Für manche Arbeiten müssen die Fahrzeuge in der Nähe der Kunden abgestellt werden“, erklärte er weiter.

rs