Kairo/Köln | Was müssen diese Augen gesehen haben?
Report-K hatte exklusiv vom ergreifenden Schicksal des Kölner Flüchtlingsheimbetreuers und Sozialarbeiters Hassan Magdi berichtet.
Der gebürtige Sudanese mit deutschem Pass, der seit zwanzig Jahren in der Kölner Südstadt zu Hause ist, war im Rahmen seiner Tätigkeit mitten ins Chaos des plötzlich ausgebrochenen Krieges im Sudan geraten.
Kölner Sozialarbeiter harrte wochenlang im Häuserkampf von Khartum aus
Und konnte nicht ausgeflogen werden, da ihm die Kontrolleure der Milizen auf dem Weg zu den Flugplätzen schlicht nicht abnahmen, trotz vorgezeigten Passes Deutscher zu sein, da er „nicht weiß“ sei.
Wochenlang harrte der „Rastamann“, wie ihn seine Freunde in Köln liebevoll nennen, am Rande der Hauptstadt Khartum in einem Verschlag aus.
Er hielt sich mit aus Köln transferierten Geldern im Häuserkampf und trotz der Nahrungsmittelknappheit irgendwie über Wasser.
Im fernen Köln blieb seinen Freunden um Ex-Veedels-Pfarrer Hans Mörtter (Lutherkirche Südstadt) nur das bange Hoffen und Warten auf Lebenszeichen von Hassan per Telefon.
Krieg im Sudan: Kölner Freunde freuen sich über Rettung von Hassan Magdi
Nun aber das Happy End! Denn wie Mörtter am Samstag Mittag gegenüber report-K erklärt, hat sich Magdi trotz aller Turbulenzen nach Ägypten durchschlagen können – und ist endlich in Sicherheit.
„Er hat es nach Ägypten geschafft und ist sicher in Kairo“, so der umtriebige Geistliche erleichtert, „natürlich herrscht bei uns nun große Erleichterung. Ich habe gerade mit ihm telefoniert.“
Doch das Drama betrifft noch weitere Schützlinge, die Verbindungen in die Südstadt haben.
„Wir versuchen gerade zwei illegale Jugendliche, geflüchtet aus Eritrea, aus Khartoum nach Ägypten zu holen“, so Mörtter, „Im Augenblick dreht sich für Hassan und mich alles um die Rettung der Jugendlichen!“
Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen wird kommende Woche über die Lage im Sudan beraten.
Die für Donnerstag angesetzte Sondersitzung wurde auf Wunsch von Deutschland, Großbritannien, Norwegen und den Vereinigten Staaten in Genf einberufen, so Gremium-Sprecher.