Köln | „cologne s’ciopon“ – auf diesen Namen wurde heute ein ganz besonderes Boot im Innenhof der Fakultät für Architektur an der Fachhochschule Köln getauft. Es handelt sich dabei um ein Ruderboot venezianischer Bauart, dass Architektur-Studierende der FH zusammen mit ihrer Professorin und tatkräftiger Unterstützung des hauseigenen Labors für experimentelles Bauen gefertigt haben.

Unterstützung erhielten die bis zu zwölf Studierenden eines Bachelor-Studiengangs, die gleichzeitig an dem Bau beteiligt waren, von dem Bootsbauspezialisten Gilberto Penzo aus Venedig. Entstanden ist in rund 500 Arbeitsstunden ein Sportruderboot aus der Familie der venezianischen Sandolos.

Mahagoni und Sperrholz

Das aus Mahagoni und speziellem Segelboot-Sperrholz gebaute Boot in Leichtbauweise ist etwa sechs Meter lang und für zwei stehende Ruderer und maximal drei zusätzliche Passagiere ausgelegt. Grundlage für das Projekt war eine Exkursion nach Venedig im September 2014. Dorthin wird der „cologne s’ciopon“ im September dieses Jahres gebracht und soll nach einer traditionellen venezianischen Zeremonie zu Wasser gelassen werden. Zuvor muss das Boot noch lackiert, verpackt und nach Italien transportiert werden.

Bild: der venezianische Bootsbauer Gilberto Penzo und Prof. Dr. Nadine Zinser-Junghanns (rechts im Boot) zusammen mit Studierenden, die an dem Projekt beteiligt waren.

Das Projekt wurde initiiert von Prof. Dr. Nadine Zinser-Junghanns vom Institut für Gestaltung der Fakultät für Architektur in Kooperation mit dem Labor für experimentelles Bauen unter der Leitung von Martin Waleczek.

Bild: Schreinermeister Martin Waleczek, Leiter des Labors für experimentelles Bauen, beim Probe-Paddeln nach der Taufe.

Erstes Semester: Exkursion – zweites Semester: Bootsbau

Aufbauend auf die Exkursion nach Venedig im September, bei der eine Gruppe Erstsemester-Studierender an einem Workshop über Bootsbau teilnahm, wurde nun im Nachgang fachübergreifend das „cologne s’ciopon“ – ein funktionales Sport-Ruderboot aus der Familie der Venezianischen Sandolos – im Maßstab 1:1 realisiert.

In vorhergehenden Seminaren hatte die Professorin mit ihren Studierenden bereits Modelle im Maßstab 1:10 angefertigt. Auf die Frage, wie es zu der Idee kam, ein venezianisches Boot mitten in Köln zu bauen, antwortet die junge Professorin scherzhaft: „Ich wollte schon immer einmal ein Boot in Venedig haben“.

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Die Fachhochschule Köln ist die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Mehr als 23.000 Studierende werden von rund 420 Professorinnen und Professoren unterrichtet. Das Angebot der elf Fakultäten und des ITT umfasst mehr als 80 Studiengänge aus den Ingenieur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften und den Angewandten Naturwissenschaften.

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Autor: Daniel Deininger
Foto: „cologne s’ciopon“ – auf diesen Namen wurde heute das venezianische Ruderboot aus der Familie der venezianischen Sandolos im Innenhof der Fakultät für Architektur an der FH Köln getauft.