In den Mittelgebirgen führen die kleinen Flüsse wie hier die Kyll schon viel Wasser talwärts Richtung Mosel und von dort in Richtung Rhein. Die Aufnahme entstand am 23. Dezember 2023.

Köln | mit Material von dts Nachrichtenagentur | Die Sieg und die Kyll führen Hochwasser. Dadurch stellt die Deutsche Bahn auf den Strecken des RE 9 und der RB 22 teilweise ihren Verkehr ein. In den deutschen Hochwassergebieten kann sich durch den ergiebigen Dauerregen die Lage wieder verschlimmern. Der Wetterdienst verlängert seine Dauerregen-Prognose.

Hochwasser an der Sieg

Zwischen Betzdorf und Siegen Hbf hat die Bahn die Linie RE 9 eingestellt. Nach den aktuellen Informationen fahren diese aktuell nur noch bis Betzdorf. Der Grund: Die Sieg führt Hochwasser. Damit besteht derzeit keine direkte Verbindung zwischen Köln und Siegen. Diese Einschränkungen gibt es seit dem gestrigen 2. Januar. Die Bahn prognostiziert aktuell Einschränkungen bis 6. Januar 3.00 Uhr.

Zwischen Siegen Hbf und Kirchen verkehren die Züge der Linie RB 90. Zwischen Kirchen und Betzdorf stehen Busse des ÖPNV zur Verfügung. Ein Schienenersatzverkehr mit zwei Bussen der Firma Fabian Höpper zwischen Betzdorf (Sieg) und Siegen Hbf sei eingerichtet. Für Donnerstag, 04. Januar 2024 ist ein Ersatzverkehr mit zwei Bussen der Firmen Hüpper und August Becker eingerichtet.

Zwischen Aachen Hbf und Köln Hbf nutzen Fahrgäste am Besten die Züge der Linie RE 1 (RRX) und zwischen Köln Hbf und Au (Sieg) die S-Bahnen der Linien S 12 und S 19.

Hochwasser an der Kyll

Schon am vergangenen Dienstagabend führte die Kyll zwischen Gerolstein und St. Thomas in der Eifel Hochwasser. Die Bahn kündigt eine eventuelle Sperrung der RB 22 zum Betriebsstart am 4. Januar 2024 an. Allerdings kündigt sich am Pegel Densborn eine fallende Wasserhöhe in der Vorhersage der Kyll an. Auch hier spielen die starken Regenfälle der letzten Tage eine Rolle. Fahrgäste sollen sich im Vorfeld informieren, ob die Bahnen fahren. Nach dem Hochwasser im Juli 2021 ist zwischen Kall und Gerolstein ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Die Hochwasserlage am Rhein

Die Kölner Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) rechnen mit einem weiten Anstieg des Rheinwasserstands am Pegel Köln bis Samstag. Heute Morgen stand der Pegel bei 7,02 Metern. Nach der Vorhersage der Wasserstraßen- und  Schifffahrtsverwaltung des Bundes und des Systems Elwis-Wasserstandsvorhersage soll der Rhein bis Freitag, 5. Januar 2024 am Pegel Köln zwischen 8,10 und 8,30 Metern Wasserstand erreichen. Damit müsste vorrübergehend die Schifffahrt auf dem Rhein eingestellt werden.

Wetterdienst verlängert Warnung vor Dauerregen in Mittelgebirgslagen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat die Warnungen vor ergiebigem Dauerregen in Staulagen einiger Mittelgebirge teilweise verlängert. Sie sind nunmehr in einigen Mittelgebirgslagen bis Donnerstagnachmittag, in den Staulagen von Sauer- und Siegerland sogar bis Freitagvormittag um 9 Uhr gültig, wie der DWD am Mittwochabend mitteilte. Als Auswirkungen des Unwetters sind demnach weiterhin Hochwasser in Bächen und Flüssen, Überschwemmungen von Straßen sowie Erdrutsche möglich.

Betroffen sind Teile der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern. Am Freitag und in der Nacht zum Samstag komme es im Norden zu weiteren Niederschlägen, die gebietsweise auch als Schnee fielen, so der Wetterdienst. Da die dann erwarteten Mengen meist unter oder um fünf Liter pro Quadratmeter in zwölf Stunden lägen, sei eine Verlängerung der Dauerregenwarnungen oder eine Ausdehnung auf weitere Gebiete nach jetzigem Stand als unwahrscheinlich anzusehen.

Lokale Spitzen um zehn Liter pro Quadratmeter in zwölf Stunden seien nicht ausgeschlossen, hieß es. Weiterhin sorgten Tiefdruckgebiete in Deutschland für unbeständiges Wetter mit gebietsweise länger anhaltenden und lokal kräftigen Regenfällen, sodass sich durch Stau an den Mittelgebirgen hohe Regensummen ergeben, so der DWD. Erst im Laufe des Freitags und in der Nacht zum Samstag schwächten sich die Niederschläge im Mittelgebirgsraum ab und verlagerten sie sich in den Norden. Dort sei nach aktuellem Stand die Niederschlagsintensität dann so gering, dass voraussichtlich keine Dauerregenwarnungen mehr ausgegeben würden, hieß es weiter.