Die Industrie- und Handelskammer zu Köln appelliert hinsichtlich des Ausbaus des Godorfer Hafens an den Rat der Stadt Köln, konsequent zu sein und einem Baustopp eine klare Absage zu erteilen. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen fordert in einem Antrag im Rat morgen einen solchen Baustopp. Mit deutlichen Worten kritisiert die IHK Köln gleichzeitig die Informationspolitik der Gegner des Ausbau des Godorfer Hafens. Anlass ist die Veröffentlichung des neuen Gutachtens der Planco Cunsulting GmbH, das den Ausbau als notwendige Bedingung für Umstrukturierungsmaßnahmen in Niehl voraussetzt. Dr. Ulrich S. Soénius, Geschäftsführer Standortpolitik, Verkehr, Unternehmensförderung, wirft den Ausbaugegner vor, mit Halbwahrheiten die Öffentlichkeit manipulieren zu wollen: "Liest man das Gutachten genauer, lösen sich die Behauptungen der Ausbaugegner in Luft auf. Sie beschränken sich schlicht auf den Teil, der die möglichen Maßnahmen in Niehl aufzählt und verschweigen, dass diese nur umsetzbar sind, wenn Godorf ausgebaut und Deutz erhalten bleibt. Das Gutachten sagt klar und deutlich, dass der Ausbau des Hafens in Godorf unabdingbar ist."

Zudem setzten die Gutachter laut IHK voraus, dass der Hafen Deutz künftig weiterhin seine Funktionen behalte und die Häfen- und Güterverkehr Köln AG (HGK) dann Teile des Umschlags aus dem Hafen Niehl aufnähme. Dies sei aus Sicht der Gutachter zwingend notwendig, um Niehl weiter zu entwickeln. Angesichts der politischen Diskussion der letzten Wochen sei dies aber nicht vollkommen sicher, betont die IHK. Die Gutachter würden außerdem deutlich machen, die HGK selbst könne wenig Einfluss auf eine Umwidmung des Niehler Hafens ausüben. Das läge an den Eigentums- und Mietverhältnissen, die nur mit hohen Kostennachteilen für die HGK aufzulösen seien. "Diese verbrieften Rechte dritter Unternehmen werden von den Gegnern des Hafens Godorf schlicht ignoriert", so Dr. Ulrich Soénius. Deswegen seien kurzfristig auch keine wirkungsvollen Strukturänderungen im Hafen Niehl möglich.

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