Report-k.de: In rund einer Woche beginnt die neue Session und damit nach der langen Vorbereitungszeit wieder die Zeit der Auftritte. Seit wann bereitet sich Ihre Gruppe vor und wie viele Tage und Stunden proben Sie in der Woche?
Simon Ayriss, Pressereferent und 13 Jahre lang aktives Mitglied der Tanzgruppe. Seit diesem Jahr ist er nur noch im erweiterten Vorstand tätig: Drei Wochen nach Aschermittwoch beginnt das offizielle Training. 2 mal die Woche gibt es ein Pflichttraining à 2 Stunden und 1 mal die Woche Hebetraining bzw. spezielles Wurf- und Schrittetraining à 2 Stunden.

Wie ist das eigentlich während der Session? Tritt man dann nur noch auf oder muss man weiter trainieren und sich zum Beispiel auch noch durch Laufen fit halten?
Während der Session bleibt keine Zeit mehr für das Training, zudem steigt mit den Auftritten die tänzerische Kondition von alleine. Das letzte Training ist in der Regel vor den Weihnachtsferien, unser sogenanntes Abschlusstraining. Dieses findet mit der Kinder- und Jugendtanzgruppe, Freunden und Eltern sowie unserer Muttergesellschaft der Kölschen Narren Gilde statt. Hier werden von den Großen und unseren Kleinen alle unsere Tänze präsentiert.

Gibt es besondere Neuerungen, etwa neue Trainerin, Tanzpaar, viele Neueintritte und damit viele neue Tänzerinnen und Tänzer?
Wir haben seit dieser Session einen neuen Tanzoffizier: Simon Seidel. Er wird mich, den alten Tanzoffizier, beerben. Simon Seidel ist 1997 in der Kinder- und Jugendtanzgruppe eingetreten. Im Jahr 2000 wechselte er zur großen Tanzgruppe. Zudem haben wir 8 neue Mitglieder in der Tanzgruppe, die Anzahl entspricht ungefähr dem Schnitt der letzten Jahre.

Wie ist die Integration gelungen?
Jedes Jahr findet eine Pfingstfahrt statt, bei der es für ein paar Tage in einen Bungalowpark geht. Hierbei haben die neuen Mitglieder sowie die Gruppe die Möglichkeit sich besser kennen zu lernen. Zusätzlich wird die Integration mit gemeinsamen Aktivitäten an Wochenenden versucht zu stärken. Wir hoffen unsere „Neuen“ fühlen sich bei uns wohl. Und auch unser Tanzoffizier bekommt natürlich von uns allen die volle Unterstützung, die er braucht.

Dürfen sich die Freunde des Tanzes im Kölner Karneval auf neue Tänze Ihrer Tanzgruppe freuen oder etwa neue artistische oder tänzerische Elemente in den klassischen Tänzen?
Da wir im September 2012 auf unserer Jubiläumssitzung einen Jubiläumstanz präsentieren möchten, haben wir diese Session keinen ganz neuen Tanz in unserem Programm. Allerdings werden auch unsere klassischen Tänze jährlich aktualisiert und aufgewertet.

Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach forderte auf der Jahreshauptversammlung des FK, dass zu einer kölschen Sitzung zwingend der Auftritt eines Tanzkorps und eines Traditionskorps gehört. Dem werden Sie sicher zustimmen. Wie wichtig sind gerade die Auftritte auf den Kölner Bühnen für die Motivation innerhalb ihrer Gruppe?
Die Säle in Köln haben immer Ihren Reiz. Für uns als Tanzgruppe ist es immer wieder schön in unserer Heimat auftreten zu dürfen und dem Kölner Publikum zu zeigen, was wir können, vor allem, weil sich immer das ein oder andere bekannte Gesicht unter den Zuschauern wieder findet. Auftritte außerhalb von Köln bringen wiederum andere interessante und freudige Aspekte mit sich.

Das Kölschfest lädt Tanzgruppen ein, sich vor 5.000 Jecken zu präsentieren, werden Sie die Chance sich dort zu präsentieren, wahrnehmen?
Grundsätzlich treten wir immer gerne da auf, wo sich interessiertes Publikum findet. Es wird sich zeigen, wie sich das Kölschfest im Hinblick auf Tanzdarbietungen entwickeln wird.

Wie nervös sind Sie vor dem ersten Auftritt in der Session? Das ist sicher auch individuell von Tänzerin und Tänzer verschieden. Hilft sich die Gruppe gegenseitig oder haben Sie da ein Ritual?
Der Adrenalinspiegel ist hier bei jedem Tänzer um ein Vielfaches erhöht, in der Regel unterscheiden sich die verschiedenen Typen in der Art und Weise es zu zeigen. Manche werden ganz ruhig, andere laufen eher nervös hin und her. Vor jeden Auftritt kommen wir zusammen und konzentrieren uns auf den bevorstehenden Auftritt und unsere Stärken. Nachdem wir unseren Schlachtruf ausgerufen haben, sind wir bereit.

Was macht für Sie eine typisch kölsche Tanzgruppe aus?
Eine typisch kölsche Tanzgruppe zeichnet sich für uns durch ihre ganz besondere Eigenart aus, den „Spaß an d´r Freud“ im Kölner Karneval in ihrem ganz eigenen Stil tänzerisch darzustellen. Jeder Jeck ist anders, dieses Motto gilt auch unter den Kölner Tanzgruppen.

Wie weit darf oder sollte sich Ihrer Meinung nach der Kölner Karneval neuen Tanzformen öffnen, auch musikalisch?
Vor ca. 10 Jahren haben wir uns mal getraut Neuland zu betreten und haben einen Tanz auf die Musik von „Carneval de Paris“ choreographieren lassen. Diese Erfahrung lehrte uns, dass traditionelle Kölsche Musik bei dem Kölner Publikum besser ankommt, da sie zum einen alles mitsingen können, zum anderen aber auch emotional involvierter sind.

Puristen im Kölner Karneval sagen, Tanzgruppen sollten nur auf Live-Musik der Kapelle  tanzen. Wie stehen Sie dazu?
Wir tanzen schon immer auf Live Musik. Hierbei hat man als Tanzgruppe die Möglichkeit im Zusammenspiel mit der Kapelle die eigene Motivation und Stimmung besser ins Publikum zu tragen.

Was ist die besondere Herausforderung bei einem Tanz zu Live-Musik?
Die Kapelle sollte natürlich versuchen die Noten sauber zu spielen. Takte, die zu schnell bzw. zu langsam gespielt oder sogar Passagen, die ganz weggelassen werden, stellen die Tanzgruppe vor eine besondere Herausforderung, auf die man sich versuchen muss einzustellen.  Im Training wird daher auch versucht die Musik schneller oder langsamer abzuspielen, um so auf eventuelle Probleme spontan und routiniert reagieren zu können.

Wo kann man Ihre Gruppe noch buchen?
Buchen können Sie uns seit dieser Session über die professionell geführte Agentur Alaaaf, bei deren engagiertem Team wir uns sehr gut aufgehoben fühlen.

Lieber Herr Ayriss, vielen Dank für das Gespräch.



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