Report-k.de: Welche Themen wollen Sie in der kommenden Session in Ihren Reden aufgreifen?
Kai Kramosta: Pfundige Themen. Aber nicht nur um’s Übergewicht. Klar, geht es bei mir auch um Diätoffensiven, Fitnesswahn, Hüftgold oder missglückte Sportversuche – aber der Alltag eines Pfundskerls bietet natürlich mehr. Aktuelle satirische Spitzen wird es auch geben. Ich versuche, eine größere Themenvielfalt zu erschließen und mich weiter zu verbreitern (also inhaltlich, nicht im Körperumfang!).

Haben Sie Ihre Figur weiter verfeinert oder verändert?
Ich habe sehr an meinem Bühnenauftreten gearbeitet und an meiner „Performance“ (Sprechtempo, Pausen setzen etc.). Dies ist ja erst meine zweite Session und ich lerne immer weiter dazu – auch durch die Hilfe des Literarischen Komitees. Was jedoch bleibt, ist meine Devise: Auf der Bühne müssen die meisten Gags auf meine Kosten gehen. Es gibt da eine schöne Weisheit  „Wer über sich selbst lachen kann, hört nie auf, sich zu amüsieren.“

Für wie viele Auftritte in der kommenden Session sind Sie bereits gebucht? Wie viele Auftritte spielen Sie in einer Session durchschnittlich?
Ich habe die Zahl jetzt nicht genau im Kopf, bin aber – gerade als Nachwuchsredner – sehr zufrieden. An manchen Samstagabenden stehe ich bis zu 6 Mal auf der Bühne, das erfordert schon hohe Konzentration – macht aber gewaltigen Spaß.

Gibt es ein Ritual, das vor jedem Auftritt durchgeführt wird?
Ein Ritual eigentlich nicht, ich schaue mir den Saal vorher an und versuche ein wenig, die Atmosphäre einzuschätzen (Aufmerksames Publikum? Partypublikum? etc.); so versuche ich zu erahnen, was die Leute hören wollen – kürzere Gags, bißchen Interaktion oder skurrile Erzählgeschichten; da mein Programm nicht 100% festgesetzt ist und Freiraum ermöglicht, kann ich dann individuell reagieren.  

Gehen Sie in diesem Herbst auf einen Vorstellabend?
Ich wirkte bei dem des Literarischen Komitees mit, als Zuschauer besuche ich den KKK, Stammtisch und die Muuze. Da ich in der Session ja keine Zeit habe, eine Sitzung zu schauen, freue ich mich immer sehr auf diese Termine.

Wo und wann haben Sie Ihren ersten Auftritt in der kommenden Session?
Wenn man den November mitrechnet, beginnt bei mir am 04.11. die närrische Zeit; im Januar am 06.01.

Woher nehmen Sie die Inspiration für neue Ideen und Texte?
Es ist schon harte Schreibtischarbeit. Die Ideen hole ich mir im Alltag, diese werden dann ausgearbeitet, mit Gags gefüllt und prägnant formuliert. Ein Beispiel: Habe im Fernsehen eine Reportage über Fitnesswahn geschaut, da wurde eine Yogagruppe gezeigt, die irgendwelche Verrenkungen versuchte. Und zack hatte ich eine Idee; und jaaa, der Pfundskerl macht dieses Jahr Yoga auf der Bühne.  

Was haben Sie eigentlich im Sommer gemacht?
Welcher Sommer? Nein, ich habe an Texten gearbeitet und mein Soloprogramm gespielt – für Urlaub blieb leider keine Zeit; der wird im März nachgeholt.

Lieber Herr Kramosta, wir danken für das Gespräch.


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