Köln | Mit den Songs „Fründe“ und „Nach Hause“ startete 2010 die Karriere der Kölschen Band  „papallapap“.  Am 30. November 2012 wird ihr neues Album mit dem Titel „Heimatjeföhl“ veröffentlicht. Report-k | Kölns Internetzeitung traf die Bandmitglieder Rafael Sauer und Frank Mendel zu einem Interview.

Report-k.: Vor 18 Tagen wart ihr auf dem Kölner Heumarkt und habt vor zehntausenden Jecken gespielt. Dazu kommt eine grandiose Spendenaktion gemeinsam mit der Sparkasse Köln Bonn mit überwältigender Medienresonanz und eine Brauhaustour, die gut eingeschlagen hat. Als ihr 2010 zum ersten Mal auf der großen Bühne des Sartory gestanden seid, habt ihr mit einem so schnellen Erfolg gerechnet, auch wenn ihr damals schon als Geheimtipp gehandelt wurdet?

Frank Mendel:
Es war vor zwei Jahren fast wie im Traum. Im August 2010, kurz vor meinem Urlaub, hatten Rafael und ich ein paar Mal mit verschiedenen Musikern geprobt. Dann hatten wir (einfach zum Spaß) unsere zwei ersten Songs „Fründe“ und „Nach Hause“ als Demo aufgenommen. Und gerade zurück aus dem Urlaub standen schon erste kleine Zeitungsartikel über unsere Band „papallapap“ im Stadtanzeiger und im Express.

Rafael Sauer:
Danach mussten wir aber echt „in die Hände spucken“. Wir haben als Band vier Wochen nonstop geprobt, Songs geschrieben und experimentiert. Und im Oktober kam dann ja direkt unser erster großer Auftritt.

Frank Mendel:
Ja, im Kölner Sartory, da konnten wir am 03. Oktober das erste Mal vor über 1000 Zuschauern spielen. Das Literarische Komitee hatte uns eingeladen. Genial war, der ganze Saal hat sofort mitgesungen, geklatscht und geschunkelt. Man hat uns sehr nett aufgenommen. Das war toll.

Rafael Sauer:
Ja, das war großartig. Die Leute kannten unsere Lieder ja noch gar nicht. Es waren unsere eigenen neuen Songs. Trotzdem haben alle mitgemacht. Was für ein Erlebnis.

Wenn man so schnell ganz oben ankommt, gibt es da auch mal Sekunden in denen man zweifelt oder trägt einen die Welle des Erfolges immer weiter?

Rafael Sauer:
Zweifel gibt es doch immer. Die sind doch ganz normal. Natürlich ist es schön, wenn es vielen Menschen gefällt, was man macht. Aber im Leben geht es nie gleichmäßig bergauf.

Frank Mendel:
Mal geht es abwärts, mal geht es aufwärts. So ist es halt immer. Wie die Wellen im Ozean. So ist es im Leben und genau so natürlich auch bei papallapap. Wichtig ist – denke ich – eine gewisse Kontinuität und natürlich eine große Portion Fleiß. So wollen wir es halten.

Lanxess Arena gespielt, Heumarkt und die großen Bühnen erlebt. Welche Ziele habt ihr Euch für 2013 als Band gesetzt?

Frank Mendel:
Im Jahr 2013 werden wir gemeinsam mit der Sparkasse KölnBonn unsere „FÖR ÜCH DO“ Spendenaktion für die beiden Kinderheime wieder aufnehmen. Aufgrund des großen Zuspruchs hat uns die Sparkasse KölnBonn wieder zugesagt, dass sie für jeden einzelnen Euro, der gespendet wird, einen Euro dazu geben wird. Das ist ganz fantastisch. Wir freuen uns sehr.

Rafael Sauer:
Für die Kinderheim-Pänz wünschen wir uns, dass wieder viele Menschen, diese Spendenaktion unterstützen. Über 50.000 Euro konnten aus der letzten Aktion übergeben werden. Das hat uns sehr stolz gemacht.

Frank Mendel:
Sehr gespannt sind wir natürlich auch auf Montag, den 21. Januar 2013. An diesem Tag feiern wir alle zusammen in der Kölner Altstadt und geben dabei unser „papallapap SPÄTSCHICHT Spezial“ Mitsing-Konzert im Brauhaus Sion, Unter Taschenmacher. Mitten in der Karnevalszeit. Es wird ein großes Fest mit vielen Freunden und Fans. Willi & Ernst und Philipp Oebel sind an diesem Abend u.a. unserer Gäste!

Am Freitag erscheint Euer Album „Heimatjeföhl“. Wie lange wart ihr im Studio und wie sind Texte und Lieder entstanden?

Rafael Sauer:
Das ganze Jahr 2012 hindurch haben wir immer wieder mal das eine oder andere neue Lied im Studio aufgenommen. Unsere Lieder entstehen ja sehr unterschiedlich. Viele Songs schreibt Frank. Aber auch ich schreibe einige Songs. Sobald die erste Grundidee steht, treffen wir beide uns und verbessern, ergänzen und stellen gemeinsam eine erste Form zusammen. Dann wird der neue Song mit der gesamten Band geprobt. Sobald alles klappt, spielen wir den Song dann das erste Mal live im Konzert und schauen, was passiert.

Frank Mendel:
Live bekommen wir als Band ja sofort mit, wie die Fans reagieren und können uns live direkt darauf einstellen. Wir merken beim Live-Spielen auch sofort, wie viel Spaß uns dieses Lied selber macht.

Rafael Sauer:
Bei uns ist „live“ ja auch tatsächlich „live“. Jeder Ton wird bei uns echt musiziert und gesungen. Das macht uns auch sehr flexibel.

Frank Mendel:
Wir können so bei unseren Auftritten jeden Song einfach spontan ändern, schneller oder langsamer spielen, unplugged oder rockig interpretieren. So wie es uns gerade optimal erscheint. Das geht natürlich nur, weil wir „immer alles live“ spielen. Was die meisten Bands im Kölner Karneval ja gar nicht mehr tun. Viele Bands haben sich momentan anscheinend entschieden, auf der Bühne ihre vorbereiteten Studioplaybacks zu starten. Wir genießen es sehr, immer alle Instrumente live zu spielen und alle unsere Chorstimmen live zu singen. So haben wir als Band papallapap die Möglichkeit, auch gemeinsam zu improvisieren. Dieses musikalische Miteinander fühlt sich nicht nur genial an, sondern macht echt Spaß. Du fühlst Dich so als Musiker einfach immer frisch und frei. Die östereichische Rock-Band „Opus“wusste schon vor fast 30 Jahren nur… „Live is Life“

Hattet Ihr Unterstützung bei der Produktion Eures Albums, oder habt ihr alles selbst arrangiert?

Frank Mendel:
Ja und ja. Wir papallapap Musiker spielen und arrangieren ja unsere Instrumentaltracks selber. Natürlich brauchen wir für die Produktionen auch tatkräftige Unterstützung unter anderem durch unsere beiden Toningenieure Wolfgang Feder und Tim Lindenschmidt. Nehmen wir als Beispiel unter anderem unsere aktuelle Produktion „Fühlinger See“. Das genaue Arrangement des Songs hatten wir ja als Band im Vorfeld live auf vielen Konzerten getestet. Dann haben wir die „Domstädter“ – eine befreundete Kölner Bigband – gefragt, ob sie uns einen Vormittag ihren großen Proberaum für unsere Aufnahme-Session zur Verfügung stellen könnten. Dieter Kaiser, Domstädter-Chef, hat sofort zugestimmt. Tausend Dank noch einmal für die Hilfe und Unterstützung. Ja, und dort haben wir uns einfach an einem Dienstagmorgen verabredet und unsere Schlagzeug-, Bass-, Gitarren- und Keyboard-Spuren „live“ eingespielt. Danach wurde Rafaels und mein Gesang aufgenommen. Jetzt wurde alles noch schön gemischt und fertig war die Produktion.

Was erwartet die Musikneugierigen und Eure Fans auf dem Album?

Frank Mendel:
Jecke 11 Songs aus zwei Jahren papallapap. Quer durch die Musikstile. Von der unplugged-Ballade bis zum Rocktitel. Vom Sommer-Reggae bis zum Schunkel-Walzer.

Rafael Sauer:
Für jeden Typ ist was dabei. Es ist letztendlich auch ein Dankeschön an alle unsere papallapap Freunde, Wegbegleiter und Fans und die, die es noch werden wollen. Eine CD zum Mitsingen, Schunkeln und Feiern. Ich glaube, es ist ein richtig schönes Album geworden.

Report-k bedankt sich für das Interview.

Autor: ad | Foto: Valéry Kloubert
Foto: Die Band „papallapap“: Frontmann Rafael Sauer, Gesang(vorne links); Frank Mendel, Gesang, Tasteninstrumente (vorne rechts); Ralph Schläger, Schlagzeug (hinten links); Jorma Ahlborn, Gitarren (hinten Mitte); Ralf Metz, Bass   (hinten rechts)