Bei ihrem Gespräch Ende Januar über die Situation in Kalk nach dem Tod des jungen Marokkaners Salih H. hatten Oberbürgermeister Fritz Schramma und der Generalkonsul des Königreichs Marokko, Ahmed Mesgguid, ein weiteres Treffen zum Thema Integration vereinbart. Zu diesem Termin sollten auch der Bruder des Verstorbenen und weitere Jugendliche aus dessen Umfeld eingeladen werden. Dieses Treffen fand am heutigen Mittwoch, 9. April 2008, in Kalk statt. Anwesend waren außerdem Jugenddezernentin Dr. Agnes Klein, Integrationsdezernentin Marlis Bredehorst, weitere Vertreter der Stadt, ein Schulleiter aus Kalk sowie Mitarbeiter von Jugendeinrichtungen, ein Vertreter der Polizei und ein Vertreter der Islamischen Vereinigung.

Oberbürgermeister Fritz Schramma sprach der Familie des getöteten Jugendlichen noch einmal seine Anteilnahme aus. Gleichzeitig dankte er den Jugendlichen, dass ihre Proteste nach dem Tod von Salih H. friedlich und gewaltlos geblieben seien. Hier habe sich auch die Polizei umsichtig und vorbildlich verhalten.

Schramma forderte die Jugendlichen dazu auf, Verbesserungsvorschläge zu machen, wie Integration in ihrem Stadtteil besser gelingen kann: „Sagt uns, was wir mehr und besser machen könnten und wir sagen euch, welche Möglichkeiten wir dazu haben.“ Der Oberbürgermeister betonte, dass es jede Menge Angebote für Jugendliche in Kalk gebe. Die anwesenden Jugendlichen sagten allerdings, dass mancher von ihnen diese Angebote noch nicht kennen würde. der OB sagte, dass dei Stadt dies ändern werde.

Generalkonsul Ahmed Mesgguid sagte, er sei sehr froh, über die Integration der marokkanischen Gemeinde in Köln reden zu können. Es sei der klare Wunsch seines Landes, dass sich seine Landsleute in Deutschland integrieren und am kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Das geschehe noch zu wenig, erklärte der Generalkonsul. Er regte an, bei der Integration mitzuhelfen, etwa durch Vermittlung marokkanischer Sozialarbeiter. Auch das geplante deutsch-marokkanische Kulturzentrum könne eine Rolle spielen.

Jugenddezernentin Dr. Agnes Klein verwies auf die gute Struktur von Jugendarbeit in Kalk, die sich weiter entwickle und nannte den Dialog der Kulturen seit Februar sowie weitere Maßnahmen zur Gewaltprävention (Antiaggressionstrainings in allen 6er und 7er Klassen des Stadtbezirks, mehr Streetworker und Schulsozialarbeit ) als Beispiele.

Integrationsdezernentin Marlis Bredehorst betonte, wie wichtig Kultur und Sport für die Integration seien. Das finde auch in dem zurzeit erstellten Integrationskonzept der Stadt seinen Niederschlag. Was die Arbeitslosigkeit in Kalk angehe, fänden Jugendliche eine gute Infrastruktur für Beratung und Hilfe vor. So gebe es am 18. April 2008 zum dritten Mal in Folge eine Ausbildungsplatzbörse in Kalk.

Oberbürgermeister Fritz Schramma sagte zu, die Anregungen aus der Gesprächsrunde aufnehmen und prüfen zu lassen. Integration sei aber keine einseitige Angelegenheit: „Zugewanderte und Aufnahmegesellschaft müssen sich aufeinander zu bewegen. Integration ist keine Einbahnstraße!“

[nh; Quelle: Stadt Köln]