Köln | Erstmalig präsentiert sich die rheinische Archäologie gemeinsam mit Köln im populären Jahrbuch, das nun zum 26. Mal erscheint. Bislang fehlte jedoch mit der Stadt Köln die größte und aus archäologischer Sicht bedeutendste Stadt des Rheinlandes, die eigenständige Kompetenzen in der Bodendenkmalpflege hat. Nun vereinbarten Jürgen Kunow, Leiter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland, und Marcus Trier, Direktor des Römisch-Germanischen Museums der Stadt Köln, kürzlich die Einbeziehung Kölns und fungieren nun gemeinsam als Herausgeber des Jahrbuchs.

Spannende Einblicke in die Vergangenheit der römischen Provinzhauptstadt und später bedeutenden mittelalterlichen und neuzeitlichen Metropole sollen ab diesem Jahr das breite Spektrum der Buchreihe ergänzen. So erfährt man im aktuellen Band von außergewöhnlichen Bestattungen in Bauchlage im Nordwestfriedhof des römischen Köln, die den Archäologen Rätsel aufgeben. Man liest, wie die Kölner Bürger ihre Stadt im Jahr 1106 erfolgreich gegen Heinrich V. verteidigten: Ausgrabungen am Weichserhof brachten Reste der 3,2 Kilometer langen Umwehrung aus Wall und Graben zutage. Neues über das Leben im jüdischen Viertel von Köln vermitteln gleich mehrere Beiträge, darunter ein Bericht über die umfangreichen archäologischen Zeugnisse des Pogroms von 1349.

Autor: dd