Köln, 12.5.2006, 18:00 Uhr > In den Sitzungssällen kann man sie oft nur erahnen, die prunkvollen Stücke die die Herren auf dem erhöhten Platz des Elferratsgestühls tragen. Im Karnevalsmuseum kann man die jecken Insignien jetzt in einer einzigartigen Sonderausstellung bewundern.

 

Fast alle Gesellschaften beteiligen sich 

 

Erstmals zeigt diese Sonderausstellung die Präsidentenketten nahezu aller dem Festkomitee des Kölner Karnevals von 1823 e.V. angeschlossenen Gesellschaften. Rund hundert Präsidentenketten werden in der Halle des Kölner Karnevalsmuseums der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie legen Zeugnis ab von einer Tradition, die zwar wie selbstverständlich auf den Karnevalssitzungen gegenwärtig ist, aber bisher noch nie Thema einer großen Ausstellung gewesen ist.

 

Dank zahlreicher Leihgaben bündelt diese außergewöhnliche Schau den kunsthandwerklichen Reichtum und die Vielfalt dieses Genres. Neben den aktuellen Präsidentenketten werden auch einzigartige historische Stücke aus dem 19. Jahrhundert präsentiert, die den Archiven der Gesellschaften entstammen.

 

 

 

 

 

Präsidentenketten der Kölner Karnevalsgesellschaften

 

21. Mai bis 16. Juli 2006

 

 

 

Eröffnung anlässlich des 10. Kölner Museumsfestes

 

Sonntag, 21. Mai, 10.00 – 20.00 Uhr

 

mit öffentlichen Führungen und freiem Eintritt

 

Öffnungszeiten

 

montags geschlossen

 

Do 10-20 Uhr

 

Sa und So 11-17 Uhr

 

Di, Mi und Fr auf Anfrage für Gruppen unter Tel: 0221/574 00 74

 

 

 

Eintritt inkl. Sonderausstellung

 

Erwachsene      4,00 €

 

Familienticket   9,00 €

 

 

 

Kölner Karnevalsmuseum

Maarweg 134-136

50823 Köln, Kasse

Tel. 0221/574 00 76

 

www.kk-museum.de

 

info@kk-museum.de

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INFOBOX: Zur Geschichte der Präsidentenketten

 

 

 

Seit 1823 gibt es in Köln einen organisierten Gesellschaftskarneval und ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Zahl der Gesellschaften rasch zuzunehmen. Aus den ersten fünfzig Jahren des organisierten Karnevals lassen sich allerdings keine Belegstücke für Präsidentenketten im heutigen Sinne finden. Sicher trugen die Gesellschaftsmitglieder und insbesondere Vorstandsmitglieder den Sessionsorden an Ketten, wie durch historische Fotos überliefert ist.

 

 

 

Die heutigen Präsidentenketten der Karnevalsgesellschaften entstanden ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, meistens nach 1880.

 

 

 

Anlass hierfür dürfte das Vorbild der Kölner Oberbürgermeister gewesen sein, die erstmals 1880 eine Amtskette getragen haben. Die Kette eines Karnevalspräsidenten könnte man also als närrisches Gegenbild zum städtischen Prunk sehen.

 

 

 

Nur wenige Präsidentenketten aus dem 19. Jahrhundert haben sich erhalten, viele sind in den Kriegswirren verloren gegangen.  Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten deshalb die meisten Gesellschaften neue Ketten kaufen. Dasselbe Schicksal traf übrigens auch die alte Amtskette der Kölner Oberbürgermeister.

 

 

 

Bei manchen Gesellschaften wurde eine alte Kette nach einige Jahrzehnten als unmodern angesehen, so dass in größeren Abständen immer wieder neue Ketten beschafft wurden.

 

 

 

Das künstlerische Spektrum der Präsidentenketten reicht von prunkvollen, historistischen Exemplaren aus der Kaiserzeit, bis zu bewusste schlicht und modern angelegten Stücken.

 

 

 

Konzeption und Ausstellungsorganisation:

 

Ilse Prass und Matthias von der Bank

 

 

 

Die Ausstellung wurde durch das freundliche Entgegenkommen der dem Festkomitee angeschlossenen Gesellschaften ermöglicht, die ihre Präsidentenketten zur Verfügung stellten.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung