Flensburg | Es war ein rein deutsches Finale in diesem Jahr beim Europapokal der Pokalsieger und für den VFL Gummersbach erfüllte sich die Hoffnung auf den dritten Titelgewinn nicht. Nachdem man schon das Hinspiel vor heimischem Publikum gegen die SG Flensburg-Handewitt verloren hatte, musste man sich auch im hohen Norden heute geschlagen geben. Das Ergebnis des Rückspiels: SG Flensburg-Handewitt – VfL Gummersbach 32:28 (16:11)

2010 und 2011 ist der VfL Gummersbach Europapokal der Pokalsieger geworden. Am drittten Streich ist der Titelverteidiger nun gescheitert. Nachfolger als Europapokalsieger ist die SG Flensburg-Handewitt. Vor über 6000 Zuschauern in der Campushalle besiegten die Norddeutschen den VfL am Abend im Rückspiel mit 32:28 (16:11). Das Hinspiel in Gummersbach hatte der VfL am vergangenen Wochenende bereits mit 33:34 verloren.
 
Der VfL Gummersbach, der anders als der Finalgegner Flensburg vor zwei Tagen noch in der Bundesliga ran musste, machte es dem neuen Champion nicht einfach. Die Gäste führten zu Beginn des Spiels sogar mit 4:2. Doch je länger das Spiel in der Campushalle dauerte, desto mehr wurde der aktuelle Tabellenzweite der TOYOTA Handball-Bundesliga seiner Favoritenrolle gereicht. Der VfL spielte gut, doch die Mannschaft des Schweden Ljubomir Vranjes war in den entscheidenden Situationen den Tick besser und konnte sich im Zweifel auch auf Torhüter Mattias Andersson verlassen. Bis zur Pause enteilten die Gastgeber auf fünf Tore Differenz.
 
Eine Viertelstunde vor dem Ende war der VfL allerdings wieder dran. Mit zwei schönen Einzelaktionen sorgten Kentin Mahé und Adrian Pfahl für den 19:21-Zwischenstand aus Sicht des VfL. Schon vier Minuten später lag die SG zwar wieder deutlicher vorn. Der ehemalige Gummersbacher und VfL-Europapokalsieger von 2010, Viktor Szilagyi, erhöhte auf 24:20. Doch die Mannschaft von Trainer Emir Kurtagic, die in der Bundesliga mit zehn Siegen im Jahr 2012 grandios aus dem Tabellenkeller geklettert war, versuchte weiter alles. Kapitän Vedran Zrnic scheiterte aus sieben Metern am zweiten SG-Schlussmann Sören Rasmussen, bekam allerdings den Abpraller zu fassen und verwandelte sieben Minuten vor dem Ende zum 25:27.
 
Für die Wendung zugunsten der Flensburger, die 2001 mit dem Triumph im Pokalsiegerwettbewerb ihren letzten internationalen Titel feiern konnten, sorgte dann Mattias Andersson. Der hielt erst gegen den von rechtsaußen einfliegenden Vedran Zrnic und dann Christoph Schindlers Versuch aus dem Rückraum. Diese Vorlage nutze Lasse Svan Hansen zum 29:25.
 
VfL-Trainer Kurtagic versuchte alles, damit der Titelverteidiger in den letzten Minuten wieder schnell Ballbesitz bekomme. Er stellte auf eine offensive 3:3-Deckung um. Aufhalten ließen sich die Flensburger jetzt aber nicht mehr. Petar Djodjic traf zum 30:25 und Anders Eggert nutzte einen Fehlpass im Gummersbacher Aufbauspiel zur 31:25-Vorentscheidung. Drei Minuten vor dem Schluss hielt dann Andersson den Heimsieg endgültig fest. Er parierte Barna Putics letzten Wurf auf das SG-Tor. Am Ende siegte die SG Flensburg-Handewitt verdient mit 32:28 und der VfL musste zum ersten Mal seit drei Jahren wieder eine Siegerehrung als Zweitplatzierter zuschauen. „Die Enttäuschung ist groß“, so Emir Kurtagic nach dem Spiel.

Autor: ag | Q: VFL