Köln | Wie man als Dreigestirn den Einzug in den Saal so richtig auskostet, zeigten Kinderprinz Moritz I., Kinderbauer Lucas und Kinderjungfrau Caroline den Erwachsenen bei ihrer Proklamtion heute Nachmittag im Theater am Tanzbrunnen. Anstatt direkt vom Eingang direkt zur Bühne zu gehen, drehten die jungen Narrenherrscher eine komplette Runde durch den Saal und ließen sich von den etwa 1000 Pänz lautstark feiern.

Da konnte die erwachsene Delegation unter der Führung von FK-Präsident Markus Ritterbach und OB Jürgen Roters nicht anders und machte es einfach den Kindern nach. Empfangen wurde das Kinderdreigestirn vor der Bühne vom Nachwuchs der Ehrengarde, die ein Spalier aus gelben Rosen bildeten.

Kurze Zeit später konnten die Drei ausgestattet mit Prietsche, Stadtschlüssel und Spiegel zum ersten Mal ganz offiziell ihr Publikum begrüßen. Dabei standen die kleinen Tollitäten den großen in nichts nach. Prinz Moritz I. spielte auf seine umfangreiche karnevalistische Verwandtschaft an, die zum großen Teil im Saal war. „Ming janze Familich, zick Johr Hand in Hand, ob mit Prinzen, Jungfrauen, Präsidenten – ich ben mit allen verwandt.“

Sichtlich stolz verfolgte Hausherr und Großvater Bernhard Conin die Rede seines Enkels, der seit dem dritten Lebensjahr im Karneval aktiv ist: „Ich freue mich sehr für ihn. Er ist ja mit dem Kinderdreigestirn groß geworden.“  Auch Moritz Vater Michael Flock ist als Offizier der Bürgergarde im Karneval aktiv und war doch etwas aufgeregt vor dem großen Auftritt seines Prinzen. „Wir haben alles perfekt geprobt. Moritz geht gut vorbereitet auf die Bühne“, sagt Flock.

Ähnlich gut in Form präsentierten sich Bauer Lucas und Jungfrau Caroline, die beide beim Nachwuchs der Ehrengarde aktiv sind. Das gilt auch für die Eltern von Lucas die viele Jahre als Tanzpaar der Ehrengarde auf der Bühne standen und wie Vater Curt als Kommandant auch heute noch für das Traditionskorps aktiv sind. Und für Caroline gibt es mit Opa, Franz Josef Broicher, ein großes Vorbild – er ist die älteste, lebende Jungfrau des Dreigestirns.

Ähnlich wie die Großen haben auch die Kleinen den Samba im Blut und musikalisch so einiges zu bieten. Mit viel Jubel präsentierte das Kinderdreigestirn das eigene Lied „Ob en Kölle oder am Zuckerhot“, das aus der Feder von Micky Brühl stammt. „Man muss kindgerechte Texte schreiben und keine Opernarien verfassen“, verrät der Musiker, der selbst als Großvater seine Enkelin zum Tanzbrunnen begleitet.

Autor: Stephan Eppinger