Köln | Die Mieterinitiative Egonstraße fordert von der Kölner Politik einen Grundsatzbeschluss zum Schutz ihrer Siedlung, die die Initiative von der Zerstörung durch Abriss bedroht sieht.

Im September letzten Jahres hatte die Mieterinitiative Egonstraße laut eigenen Angaben einen Bürgerantrag an den Petitionsausschuss gestellt, mit der Forderung an die Politik, die nach Meinung der Initiative „schleichende Zerstörung der Siedlung“ zu stoppen und die Mieter zu schützen. Dieser Antrag sei seitens der Stadt ignoriert worden. Nach der kurzzeitigen Besetzung der Egonstraße 36 durch Mitglieder der Initiative (report-k.de berichtete) im November 2013 habe man der Initiative einen Abriss-Stop zugesagt und dass eine dauerhafte Lösung für die Siedlung gefunden werden sollte.

Im Dezember sollte im Petitionsausschuss über den Antrag verhandelt werden, dann sei man auf Januar vertröstet worden, so die Initiative schriftlich. Jetzt habe man feststellen müssen, dass das Anliegen auch im Februar nicht im Petitionsausschuss am 10. Februar 2014 behandelt wurde. Man sei bestürzt, so die Initiative, fürchte man doch, „dass wir mit unserem Anliegen auf die lange Bank geschoben werden sollen, bis im Mai dann die Kommunalwahl vorbei ist“.

Die Mitglieder der Initiative äußern sich enttäuscht darüber, dass man ihre Sorgen und Ängste als Mieter nicht ernst nehme, die Zusage nicht einhalte, gemeinsam eine rasche Lösung zu suchen.

Die Mieterinitiative fordert einen Grundsatzbeschluss des Rates, der die folgenden Punkte zum Inhalt hat:

– Das Liegenschaftsamt soll beauftragt werden, jedes leergezogene Haus in der Egonstraße instandzusetzen und umgehend zu vermieten.

– Das Dauerwohnrecht der Mieter soll bestätigt werden.

– Einrichtung eines Arbeitskreises aus Bewohnern, Verwaltung und Politik, der klärt, wie die Egonstraße an die Mieter der Siedlung übergeben werden kann.

– Freigabe für die Bürgerinitiative eines der zur Zeit leer stehenden Häuser, damit dort vor Ort ein Mietertreff eingerichtet werden kann.

Es sei Sache der Politik, der Verwaltung zu sagen, wo es lang gehen solle, so die Intiative. Sache der Verwaltung sei es dann, diese Ziele umzusetzen.

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Autor: dd
Foto: Im November 2013 war die Egonstraße 36 besetzt worden (Archivfoto).