Köln: "Rückgang ungewöhnlich hoch"
Im November sank die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Oktober um 2.419 oder 5,2 Prozent auf 44.258. Gegenüber dem Vorjahr ging sie um 5.565 oder 11,2 Prozent zurück. Zuletzt war die Zahl der Arbeitslosen vor 19 Jahren im Wiedervereinigungsboom niedriger (November 1992: 42.951), damals allerdings mit steigender Tendenz. Die Arbeitslosenquote sank im November auf 8,5 Prozent und lag damit um 0,5 Prozentpunkte unter dem Wert des Monats Oktober. Gegenüber November 2010 ging sie um 1,1 Prozentpunkte zurück. Das ist die niedrigste Arbeitslosenquote, seit April 1997. Seither bezieht sich die Quote auf alle zivilen Erwerbspersonen. Seit Mai 2011 liegt die Kölner Arbeitslosenquote unter der 10-Prozent-Marke.

„Sinkende Arbeitslosenzahlen haben wir angesichts der stabilen Konjunktur erwartet. Der Rückgang fiel jedoch ungewöhnlich hoch aus. Er liegt mit gut fünf Prozent gegenüber Oktober deutlich über dem langjährigen Mittel eines Novembers. Die Einstellungsbereitschaft der Kölner Wirtschaft hat – trotz der Skepsis mancher Konjunkturbeobachter – nicht nachgelassen. Der Kölner Arbeitsmarkt geht robust in die Winterpause. Die Arbeitsmarktindikatoren senden nach wie vor positive Signale. Die Zahl der Entlassungen geht im Vorjahresvergleich weiterhin zurück. Mehr Kölnerinnen und Kölner als vor einem Jahr beenden ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit. Die Kräftenachfrage übertrifft – trotz Abflachung des Anstiegs – weiterhin den Vorjahresstand“, erklärte Roswitha Stock, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln.

Unterbeschäftigung liegt bei über 13 Prozent
„Neben dem guten Arbeitsmarkt trägt aber auch die nach wie vor hohe Entlastung durch unsere Förderinstrumente zur jetzigen Arbeitsmarktsituation bei. Sie sind erforderlich, damit auch weniger Qualifizierte die günstige Arbeitsmarktlage zum Wiedereinstieg nutzen können“, so Stock. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosigkeit in Köln im November bei 70.197 gelegen, statt bei 44.258. Die Arbeitslosenquote hätte mit 13,2 Prozent die derzeitige Arbeitslosenquote von 8,5 Prozent um 4,7 Prozentpunkte übertroffen. „Erfreulicherweise profitieren nahezu alle Personengruppen von der Entwicklung, Ältere wie Jüngere, Männer wie Frauen, Deutsche wie Ausländer“, so Stock. Lediglich bei den Menschen mit Behinderungen liege die Zahl der Arbeitslosen über dem Vorjahreswert.

Arbeiter fürs Weihnachtsgeschäft gesucht
Aktuell profitierten Arbeitslose auch vom steigenden Kräftebedarf im Weihnachtsgeschäft, vorwiegend bei Handel und Gastronomie. Von den 7.666 offenen Stellen im November entfielen 94,6 Prozent (7.253) auf sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten. Geringfügige Arbeitsstellen umfassten 4,9 Prozent des gesamten Stellenangebots (372; so genannte „400-Euro-Jobs“). Mit 5.385 waren 70,2 Prozent der Stellenangebote unbefristet, während 29,8 Prozent (2.281) befristet waren. Insgesamt 1.456 Stellen (19,9 Prozent) betrafen Teilzeitarbeitsplätze. Mit 3.125 Stellenangeboten lag der Anteil der Zeitarbeit (Wirtschaftsabteilung „Vermittlung und Überlassung von Arbeitnehmern“) an der Gesamt-Kräftenachfrage bei 40,8 Prozent. Vor einem Jahr betrug der Anteil 41,7 Prozent.

Personalengpässe existieren vor allem in folgenden Berufsfeldern: Gesundheits-, Pflege-, Sozial- und Erzieherberufe, IT-Berufe, Ingenieurberufe, einzelne Handwerksberufe, etwa in den Ausbaugewerken, Fachkräfte im Bereich Steuern und Recht, viele Verkehrsberufe oder Dienstleistungsberufe des Hotel- und Gastgewerbes.

10:10 Uhr > Deutschland: Arbeitslosenzahl im November weiter gefallen
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November auf 2.713.000 gefallen. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mit. Das sind 24.000 Arbeitslose weniger als im Oktober. Gegenüber dem Vorjahresmonat fiel die Zahl der Arbeitslosen um 214.000. Die Arbeitslosenquote fiel um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent. "Der deutsche Arbeitsmarkt profitiert von der bisher guten wirtschaftlichen Entwicklung. Im November ist keine Eintrübung zu erkennen. Die Arbeitslosigkeit geht zurück, Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wachsen weiter, und die Nachfrage nach Arbeitskräften ist gestiegen", sagte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt.

[dts]