Das Historische Archi der Stadt Köln hat seit 1963 vor allem Bestände aus der so genannten Alten Abteilung bis 1815 und geringe Teile der Bestände des 19. und 20. Jahrhunderts abfilmen lassen. Darunter sind Teile der Bestände „Oberbürgermeister im 19. Jahrhundert“, des Amtsnachlasses von Oberbürgermeister Konrad Adenauer und des Schulamtes.Die Kopien diese Sicherungsfilme lagerten am Tag des Einsturzes des Historischen Archives in einem Schulgebäude am Kölner Stadtrand. Sie konnten daher rasch den Benutzerinnen und Benutzern zur Verfügung gestellt werden. Die Originale befinden sich derzeit in der Restaurierung.

Drei Sicherungsfilme befanden sich am 3. März 2009 im eingestürzten Archivgebäude, da sie dort gerade benutzt wurden. Sie haben so starke Schäden erlitten, dass jetzt von den qualitativ einwandfreien Filmen aus dem Barbarastollen Direktkopien gezogen werden sollen. Die derzeit in Sicherungsfässern gelagerten Materialen werden dazu ungeöffnet nach München gebracht, wo die Kopien unter strengen Sicherheitsauflagen angefertigt werden. Ende Oktober sollen die Kopien wieder in Köln verfügbar sein. Die Funktion der Einlagerung im Stollen hat sich damit erstmalig bewährt – das Kulturgut ist gesichert und weiterhin, wenn auch nur als Kopie zugänglich.

Bei den drei Filmen handelt es sich um:
Kö. S. II 699h (Jesuiten Abt.):
Der Bestand umfasst über 2.216 Akten und rund 400 Urkunden jesuitischer Provenienz
hauptsächlich aus dem 16. bis 18 Jahrhundert. Größtenteils entstammen sie dem Kölner
Jesuitenkolleg. Nach dem Einsturz kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine verlässliche Aussage zu Schäden und etwaigen Verlusten des Bestandes gemacht werden, erklärte heute die Stadt. Inhaltlich handelt es sich um die Verwaltungsunterlagen der Kölner Jesuiten, also um Aufzeichnungen über Rechte und Pflichten, Stiftungen, Einkünfte und Besitz, Rechtsstreite und Regeln sowie Korrespondenzen. Der Bestand ermöglicht somit tiefe Einblicke in die rheinische Kirchen-, Bildungs-, Wirtschafts- und Mentalitätsgeschichte. Schulchroniken (Best . 598)

Kö. S. II 4971-4973A (Best. 598 Schulchroniken)
Seit 1872 mussten alle Schulleiter Chroniken über den Schulbetrieb führen.  Ihre Bedeutung für die Lokalgeschichtsforschung liegt darin, dass nicht allein über Schulereignisse berichtet wird, sondern ebenso über besondere Ortsereignisse, politische Entwicklungen, Lebensbedingungen der Menschen, Krankheiten, Wetterereignisse usw.

Kö. S. II 3854-3888B (Best. 1136 Sammlung Offenbach)
Die Sammlung von und über Jacques Offenbach (geboren 1819 am Großen Griechenmarkt 1, gestorben 1880) widmet sich vor allem dem kulturellen Leben in Köln, das insbesondere von der Musik geprägt wurde. Im Verlauf der Jaher wurde sie durch weitere Sammlungen Offenbachs ergänzt – etwa eine Sammlung von Francis Simon mi Briefen, Bildern und Notendrucken, eine von Dr. Christian Andree und die Sammlung Antonio de Almeida. Die bisher im Historischen Archiv vorhandenen Offenbach-Unterlagen (Best. 1136) gehören zu den am stärksten benutzten Beständen des Hauses, so dass Köln geradezu zum Zentrum der Offenbach-Forschung geworden ist.

[cs]