Köln | Wie schon im Hinspiel trennten sich die Top-Teams von RW Köln und dem Mannheimer HC am Sonntag 3:3-Unentschieden. Der Unterschied war, dass dieses Mal nicht der MHC wie die Feuerwehr begann und früh 2:0 führte, sondern Köln den Gästen in der ersten Hälfte keine Chance ließ und statt 3:0 auch deutlich höher hätte führen können. Doch der Tabellenführer bewies eine hohe Moral und kam durch drei Tore innerhalb von zwölf Minuten zurück und zum letztlich aber etwas glücklichen Ausgleich.

RW Köln – Mannheimer HC 3:3 (3:0)

„Klar, sind das für uns zwei verlorene Punkte! Es hätte zur Pause 5:0, 6:0 oder von mir aus 6:1 stehen können, dann ist das ein gut eingefahrener Sieg! Die Mannschaft hat in der ersten Hälfte brillantes Hockey gespielt, unglaublich gut gepresst, obwohl wir zurzeit kaum in kompletter Besetzung trainieren können und daher vieles nur von der Taktiktafel übernommen wird – dafür haben sie es wirklich spitze umgesetzt, viele Konter und Kreisszenen erarbeitet. In der zweiten Halbzeit haben wir dann eine Viertelstunde lang etwas nachgelassen, nicht mehr so gut verteidigt. Da war Mannheim auch etwas besser. Und das müssen wir uns dann selbst zuschreiben. Letztlich nehmen wir aber mit, dass die Jungs auf einem sehr guten Weg sind, immer mehr das Hockey spielen, was wir uns vorstellen!“

Sein Gegenüber Matthias Becher sagte: „Köln hat wahnsinnig gutes Hockey gespielt in der ersten Hälfte. Gegen unsere gute Defensive drei Treffer zu machen ist schon schwer, aber das hätten auch einige mehr sein können! Und das haben wir dann in der Halbzeit auch als Startsignal genommen, zu sagen, dass wir jetzt aufs eigene erste Tor gehen und an unsere Chance glauben. In Halbzeit zwei hat die Mannschaft auch wieder besser verteidigt. Dass das Team nach dem sehr Kraft raubenden Spiel gestern und dem 0:3 zur Pause dann nochmal die Einstellung findet, um zurückzukommen, hat sie als Qualität im Laufe der Saison entwickelt. Das war heute ein schöner, gewonnener Punkt für uns!“

Der MHC hatte in der ersten Hälfte tatsächlich nur zwei hochkarätige Chancen, die Kölns Victor Aly aber stark entschärfte. Ansonsten spielte Köln eine sehr starke Halbzeit, ließ Mannheim durch aggressives frühes Pressing kaum zur Entfaltung kommen und holte sich eine Kreisszene nach der anderen. Oruz sorgte früh für das 1:0 (6.). Und als Miltkau und Schwarzer (20./22.) mit einem Doppelschlag das Ergebnis Mitte der ersten Halbzeit auf 3:0 erhöhten, sah alles nach einem Debakel für die Gäste aus der Kurpfalz aus, die sich bei Andreas Späck und der etwas nachlässigen Chancenverwertung der Kölner bedanken konnten, dass es zur Pause nur drei Treffer waren, die sie aufzuholen hatten.

Mannheim schöpfte Hoffnung, als ein langer Ball von Danny Nguyen von Timm Haase im Kreis zum 1:3 (40.) verwertet werden konnte. Erneut Haase war es, der sieben Minuten später im Kreis gut den Ball behauptete und abschloss. Alys Parade schnappte sich Florian Wösch, der im Nachsetzen das 2:3 (47.) erzielte. Nun war der MHC dran und machte auch weiter Druck. Die Strafecke von Tomas Prochazka in der 52. Minute hatte dann das Potenzial zum „Tor des Monats“, wie Trainer Becher später sagte. Sie landete genau im rechten oberen Torwinkel an der Lattenunterkante – keine Chance für Victor Aly.

Danach war es aber wieder Rot-Weiss, das die Kontrolle übernahm. Die Henning-Schützlinge hätten sich gern noch für das starke Match belohnt. Es war dann aber auch etwas Pech im Spiel, dass ein Eckenrebound vom Innenpfosten raussprang und auch ein Konter über Christopher Rühr am rechten Pfosten landete. Insgesamt verzeichnete Köln drei Aluminiumtreffer in diesem Spiel.

Autor: ag | Q.: DHA