„Zur Vollendung Ihres 90. Lebensjahres gratuliere ich Ihnen im Namen der Stadt Köln und auch persönlich sehr herzlich. Ich freue mich sehr, dass Sie Ihren Ehrentag in geistiger Frische und guter Gesundheit und gemeinsam mit vielen Freunden begehen können. Im Jahr Ihres 90. Geburtstags erinnert unser Stadtmuseum Ende Mai mit Ihren Zeichnungen vom Alltag im Köln der Jahre 1945 bis 1947 an die Zeit der Zerstörung und des Wiederaufbaus anlässlich des 60. Jahrestags des 1.000-Bomber-Angriffs. Ich danke Ihnen herzlich dafür, dass Sie Ihre Zeichnungen unserem Museum zur Verfügung stellen. Ihre Momentaufnahmen in Bild und Text bilden einen wertvollen Schatz unseres historischen Gedächtnisses: für die, die sich daran noch persönlich erinnern, für diejenigen, die dies nur aus Erzählungen der Eltern kennen, aber auch und gerade für ganz junge Menschen, die in unserer Stadt heute erst groß oder heimisch werden. Es macht mich froh, dass Sie Ihrer Heimatstadt Köln stets eng verbunden geblieben sind“, heißt es in dem Schreiben von Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters.
Raffael Becker entschloss sich schon früh, Künstler zu werden – auch sein Vater und Großvater waren Maler. Er lernte Dekorationsmeister, besuchte die Werbefachschule und danach die Düsseldorfer Kunstakademie. Sein Studium musste er abbrechen und als Soldat im 2. Weltkrieg dienen. Im zerstörten Köln arbeitete Becker als Werbegrafiker unter anderem für die Automarken Borgward, Mercedes und Ford. Seit 1960 ist er freier Künstler. Für seine Versdienste verlieh der Landschaftsverband Rheinland dem Künstler aus Köln-Sülz 1998 den Rheintaler.
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