Das Foto zeigt Fahrradfahrende auf dem Radfahrstreifen auf dem Habsburgerring. | Foto: Stadt Köln

Köln | Die Stadt Köln hat mit auf den Kölner Ringen in den vergangenen Jahren neun Kilometer Fahrradinfrastruktur hergestellt. In den vergangenen Wochen wurde im Bereich des Rudoldplatzes ein Radfahrstreifen hergestellt, der die Lücke der Radverkehrsverbindung auf den Ringen geschlossen hat. Radfahrer:innen können nun im Kernbereich der Ringe nunmehr durchgängig auf der Fahrbahn fahren – in der Regel auf einem Radfahrstreifen.

„Das Projekt ist aufgrund seiner Dimensionen ein bundesweites Vorzeigeprojekt und kann als Sinnbild für die Kölner Mobilitätswende bezeichnet werden“, so Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität. Die Vielzahl der Radfahrenden mache für ihn sichtbar, dass sich die Förderung von nachhaltiger Mobilität auszahle.

Was beinhaltet die Umgestaltung der Kölner Ringe?

Seitdem mit der Umgestaltung der Kölner Ringe begonnen wurde, hat sich bereits einiges verändert. Seit 2019 herrscht auf den Kölner Ringen eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Nun gibt es statt zwei Spuren für Autofahrer:innen auf den neun Kilometer langen, umgestalteten Abschnitten der Kölner Ringe eine Fahrspur und in der Regel einen 2,50 Meter breiten Radfahrstreifen.

Zudem wurden an den Kreuzungen 13 Ampelanlagen erneuert und vier weitere Ampelanlagen umprogrammiert. Weiter wurden die Kreuzungen mit gestaffelten Haltlinien für den Radverkehr entlang der Ringe und Aufstellflächen in den einmündenden Straßen ausgerüstet. Insgesamt 34 „indirekte“ Linksabbieger wurden für den Radverkehr entlang der Ringe eingerichtet. Zudem gibt es an den Ringen sechs Grünpfeile, die dem Radverkehr das Rechtsabbiegen bei Rot erlauben, sowie ein „Dauergrün-Signal“ für den Radverkehr auf Höhe der Tiefgaragenausfahrt am Kaiser-Wilhelm-Ring.

Kartendarstellung des Umsetzungsstands der Radverkehrsführung an den Kölner Ringen. | Karte: woblick

Im Bereich zwischen Salierring/Barbarossaplatz und Hansaring hob man das Kurzzeitparken in den Parktaschen vollständig auf. Dort entstehen laut der Stadt Ladezonen, so dass die Radfahrstreifen möglichst durchgehend frei bleiben können. Kurzparkende sollen künftig in die umliegenden Parkhäuser ausweichen. Auf den Kölner Ringen wurden insgesamt 35 zusätzliche Lade- und Lieferflächen (tagsüber von 8 bis 19 Uhr) sowie Bewohnerparkplätze (abends und nachts von 19 bis 8 Uhr).

Bislang wurden aus ehemaligen Parktaschen 439 neue Anlehnbügel als „Fahrradparkplatz“ umgewandelt. In den nächsten Monaten sollen über 500 weitere Anlehnbügel auf den Kölner Ringen entstehen. Ehemalige Radwege wurden zu zwei Drittel bereits zurückgebaut. Weitere Abschnitte werden sukzessive weiter zurückgebaut. So sollen, laut der Stadt Köln, Konflikte zwischen Radfahrenden und Füßgänger:innen vermieden werden.

Die Gesamtausgaben der umgesetzten und laufenden Maßnahmen zur fuß- und radverkehrsfreundlichen Umgestaltung der Kölner Ringe belaufen sich, laut der Stadt Köln, auf etwa 2,9 Millionen Euro einschließlich der Maßnahmen der Markierung, Beschilderung, punktuellen Fahrbahndeckensanierung und des Rückbaus der ehemaligen baulichen Radwege. Im Vorfeld wurde darüber hinaus rund 1,5 Millionen Euro für die ohnehin anstehende Erneuerung der Lichtsignalanlagen zwischen Ritterstraße und Schaevenstraße ausgegeben. 

Weitere Umsetzungen in Planung

Mit der Umsetzung von Optimierungen im Bereich Hansaring wird die Stadt Köln noch im Jahr 2023 beginnen. Zudem sind Verbesserungen in den Bereichen um die Plätze Ebertplatz und Barbarossaplatz (südliche Fahrtrichtung) in Planung.

rs