Dem Prinzen ganz nah – Das soll in diesem Jahr mehr Pänz und Kölnern beim Rosenmontagszug möglich gemacht werden. Dazu entwickelte das Festkomitee Kölner Karneval für die Südstadt in Köln ein neues Tribünenkonzept. Insgesamt fallen – wohl auch aufgrund des Einsturzes des Historischen Stadtarchivs – entlang der Severinstraße und am Weidmarkt sieben Tribünen weg. Dadurch entstehen mehr freie und damit kostenlose Flächen für Familien, betonte heute Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach.

Tribünen mit Arena-Charakter
Zugleich wird es neue Tribünen auf dem Kölner Heumarkt geben. Die sollen den Menschen dort einen optimalen Blick auf den Rosenmontagszug gewährleisten. Aufgestellt werden die Tribünen mitten auf dem Platz selbst. Die Festwagen ziehen dann von der Gürzenichstraße kommend direkt zwischen den Tribünen entlang. Anders als in den vergangenen Jahren sitzen Jecke dadurch nun direkt am Zugweg. Die Tribünen selbst sollen deutlich steiler als bisherige Tribünen gebaut werden, damit selbst die Narren auf den obersten Rängen nahe am Geschehen sind. Ideengeber für die neue Bauweise mit Arena-Charakter war das Colosseum in Rom. Insgesamt werden rund 3.000 Menschen auf den Tribünen Platz finden. Dabei sind alle Plätze überdacht und mit einzelnen Sitzschalen ausgestattet. Um den Karnevalisten das Warten auf den Zug zu versüßen, wird es zwischen den Tribünen zudem eine „Vür-dem-Zoch-Show“ mit einem bunten Programm geben. Moderiert wird die Show von Linus, der in diesem Bereich auch die Kommentierung des Rosenmontagszuges übernehmen wird.

Karten für die Sitzplätze können im freien Vorverkauf per E-Mail unter karnevalservice@koelnerkarneval.de oder direkt im „Kaatebus“ auf dem Neumarkt erworben werden. Die Preise für die Tribünenplätze wurden im Vergleich zum Vorjahr nicht erhöht. Der einzelne Platz kostet 64,50 Euro, Tickets für „Alles-dobei-und-inklusive-Kaaate“ kosten 111 Euro. Die beinhalten neben einer guten Sicht auch Catering und Getränke.

Werbung auf Zugtribünen
Durch das neue Tribünenkonzept wird es in diesem Jahr 1.500 weniger Tribünenplätze in der Südstadt als im vergangenen Jahr geben. Die seien dafür jedoch deutlich qualitativ hochwertiger als früher, beteuerte Ritterbach. Insgesamt werden entlang des gesamten Zugweges rund 16.500 Tribünenplätze angeboten. Für die neuen Sitze auf dem Heumarkt konnte das Festkomitee das Credit Management Unternehmen Intrum Justitia gewinnen. „Allein hätten wir das neue Konzept niemals stemmen können“, erklärt Kölns Festkomitee-Präsident, der im „wahren“ Leben für das Unternehmen tätig ist. Für das Unternehmen bietet die geförderte Tribüne die Gelegenheit, sich den Kölnern zu präsentieren. Denn neben Darmstadt als bisherigem Hauptsitz in Deutschland soll nun auch in Köln eine Niederlassung von Intrum Justitia eröffnet werden. Dafür wird Alexander Hirt, Regional Director Customer Marketing DACH der Intrum Justitia, seinen Wohnsitz nach Köln verlegen. Den Karneval habe er in Köln zwar schon erlebt, jedoch freue er sich darauf, ihn noch besser kenne und verstehen zu lernen, so Hirt.

Auch andere Tribünen sollen künftig Unternehmen Werbeflächen entlang des Rosenmontagszuges bieten und damit dem Festkomitee mehr Einnahmen generieren. Von dem Geld sollen etwa neue Kostüme für die Ausstattung der Karnevalsgesellschaften angeschafft werden, erklärte Zugleiter Christoph Kuckelkorn. Der Zug selber soll jdeoch auch in Zukunft weiter werbefrei bleiben. „Unser Grundsatz bleibt weiterhin bestehen: Der Rosenmontagszug als solches ist und bleibt eigenständig werbefrei!“, versprach heute Festkomitee-Präsident Ritterbach.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung