Köln | Die Kölnerin Carolina Müller-Neuhaus wird vor Publikum auf der Landesgartenschau in Höxter von Bodyart-Künstler Jörg Düsterwald bemalt.
Seit über 30 Jahren ist er als freiberuflicher Künstler tätig. Dabei konzentriert sich Düsterwald auf die Kunst, Körper zu verwandeln – durch das sogenannte Bodypainting. Im Fokus seiner Bemalungen steht eine Verbundenheit zur Natur: Seine Modelle verschmelzen mit der Umwelt, werden zur Blütenpracht, zu Felsen oder zum Schmetterling.
Carolina Müller-Neuhaus ist 34 Jahre alt und zweifache Mutter. Sie war schon immer kunstverliebt: „Als Kind habe ich eine private Ausbildung in der Ölmalerei bekommen. Das war für mich pure Leidenschaft“, sagt Müller-Neuhaus. Selbst habe sie den Pinsel für Theater- und Musicalaufführungen geschwungen und an Bühnenbildern mitgewirkt.
Bei Düsterwald wird sie selbst zum Bühnenbild. „Ich habe früher als Mediengrafikgestalterin gearbeitet und ein Kunde aus der Autolackiererei hat sich eine besondere Form der Werbung gewünscht. Da kam ich auf die Idee, Menschen für die Werbung zu lackieren“, erinnert sich Müller-Neuhaus. Sie recherchierte und nahm Kontakt mit Jörg Düsterwald auf. „Da war schon am Telefon sofort eine Verbundenheit.“ Dabei sei Düsterwald auf die Idee gekommen die Kölnerin als Model zu engagieren. Das war 2010. Seitdem arbeiten Düsterwald und Müller-Neuhaus jährlich zusammen.
2014 war Carolina als Schmetterling in Düsterwalds Kalender zu sehen. „Man wächst mit jedem Pinselstrich zu der Figur, die man später auch ist“, erklärt Müller-Neuhaus den inneren Prozess, den sie als Model während des Bodypaintings durchläuft. Der Pinsel zieht seine Striche, Linien und Kurven über ihren Körper. Dabei lerne man sich selbst nochmal anders kennen, werde als Frau femininer und wachse dabei über sich hinaus, ergänzt sie. „Jörg hat unfassbar viel Feingefühl. Man hat nie das Gefühl Scham bei ihm haben zu müssen.“
Am 3. September können sich ab 11 Uhr Interessierte im Höxteraner Gartenschaupark die sechs- bis achtstündige Bodypainting-Session live anschauen.
rs
