Film, Musik, Architektur und Bildende Kunst
Schon lange hat der Kölnische Kunstverein eine Solo-Ausstellung mit Prina geplant, nun ist es endlich soweit. Man sei sehr froh, die Ausstellung „He was but a bad translation“ präsentieren zu können, gab Direktorin Anja Nathan-Dorn heute bekannt. Die Ausstellung wird das gesamte Gebäude „Die Brücke“ in Anspruch nehmen. Die Ausstellung widmet sich Übersetzungsprozessen zwischen verschiedenen künstlerischen Disziplinen, wie Film, Musik, Architektur und Bildende Kunst.

So zeigt Prina in der Ausstellung etwa seinen 35mm-Film „The Way He Always Wanted It II“. Die Kamerafahrt um das Ford House des amerikanischen Architekten, Malers und Komponisten Bruce Goff wird dabei von Live-Musik begleitet. (Die Filmvorführung wird täglich um 16:30 Uhr stattfinden.) Auch in einer Videoprojektion im Keller begegnet der Besucher dem Haus erneut.


Im Keller zeigen Videoprojektionen
das Ford House des amerikanischen Architekten, Malers und Komponisten Bruce Goff.

Der Kunst den Spiegel vorhalten
Prinas arbeitet sehr häufig in Werkgruppen zusammen und legt seine Kunstwerke als Langzeitprojekte aus. Immer wieder setzt er sich mit bekannten Künstlern und deren Werken auseinander und bettet diese in neue Kontexte ein. So greift er beispielsweise indexikalisch sämtliche Arbeiten des französischen Malers Eduard Manet auf und interpretiert diese neu. Über 500 Stücke soll dieses Projekt, wenn es fertig ist, umgreifen. In der Ausstellung in Köln gibt es drei Stücke aus dieser Reihe  zu sehen.

Verbindung von Kunst und Realität
Ein weiterer wichtiger Aspekt Prinas Kunst ist die Verbindung zur Realität. „Kunst sollte nicht außerhalb der sozialen Gesellschaft stehen“, erklärte er heute. Deswegen sei es ihm beispielsweise auch wichtig gewesen, dass die Fenster im Ausstellungsraum nicht verdeckt werden, um so die Sicht nach draußen zu ermöglichen. Während der Besucher Triptychen  aus bemalten handelsüblichen Leinen-Jalousien in der Form traditioneller Farbmalerei, die durchdrungen von gestischem Duktus sind, betrachtet, arbeiten im Hintergrund Bagger und der Straßenverkehr zieht seine gewohnten Bahnen.


Arbeiten des französischen Malers Eduard Manet neu interpretiert.


Stephen Prina führt durch seine Ausstellung.

Am 29. Juni, um 20 Uhr, wird es noch ein besonderes Event geben. Prina selbst wird zum Instrument greifen und zusammen mit dem Ensemble Garage sein Stück „Concerto for modern, movie, and pop music for ten instruments and voice“ im Theatersaal des Kölnischen Kunstvereins aufführen.

Ausstellung
„He was but a bad translation“
Eröffnung:
10. Juni, 19 Uhr

Ausstellung:
11. Juni – 24. Juli (Öffnungszeiten: Di – Fr 13 – 19 Uhr; Sa – So 11 – 18 Uhr)

Eintritt:
Ausstellung: 4 Euro (ermäßigt 2 Euro); Konzert: 5 Euro (ermäßigt 2,50 Euro)

Kurzbiografie
Stephen Prina wurde 1954 in Galesburg, Illinois geboren. Jan Hoet künstlerischer Leiter der documenta 9 holte Prina 1992 nach Kassel, der hierzulande kein Unbekannter ist. Der Frankfurter Kunsterverein, der Kunstverein München, Braunschweig oder Düsseldorf zeigten Künstler bereits. Prina arbeitet im Kontext der Minimal und Concept Art. Seine Werke, wie der Manetzyklus spiegeln bekannte Künstler, ihre Arbeiten, aber auch die Art und Weise der Präsentation von Kunst. 


Dominic Röltgen für report-k.de | Kölns Internetzeitung