Köln, 9.2.2007, 0:30 Uhr >
Am Montagabend war der Ostermannsaal im Kölner Sartory Saal wieder Schauplatz einer ganz besonderen Sitzung. Eine Sitzung die für einen guten Zweck in Brasilien sammelt und die drei der bekanntesten Kölner als Schirmherren hat, Erzbischof Kardinal Meissner, Kölns Oberbüergermeister Fritz Schramma und Festkomiteepräsident Markus Ritterbach. Die drei Kölner Persönlichkeiten sind die Schirmherren der Sitzung. Die Benefizsitzung "Kölsche Jecke för uns Pänz in Rio" findet in diesem Jahr zum fünften Mal statt.

Foto oben: Die Schirmherren, Markus Ritterbach, Präsident Festkomitee Kölner Karneval, Kardinal Joachim Meissner und Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma

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Klingelbeutel für den Kardinal, Kölns OB und den FK-Präsidenten
Die Sitzung ist noch nicht einmal drei Programmpunkte alt und schon machen sich die drei Schirmherren mit Klingelbeutel auf den Weg durch den Saal. Auf der Bühne gibt es einen Bereich für die Kollektenwache. In nur 20 Minuten brachten Kardinal, OB und Festkomitee-Präsident über 4500 Euro zusammen. Ein tolles Ergebnis. Insgesamt können die Macher, das Ehepaar Böde, 12.401,30 Euro für den guten Zweck spenden.

Der Sozialzweck 2007
Und der gute Zweck der Sitzung 2007 sind die "Fazendas da Esperanca" in Brasilien, der geistlichen Gemeinschaft "Familie der Hoffnung". Die sind vor 24 Jahren in Brasilien entstanden und boten schon mehr als 8.000 Straßenkindern Zuflucht und Obdach, denn in Brasilien kümmert sich niemand um arme Kinder. Die Kinder werden aber nicht nur aufgenommen und bekommen dann alles geschenkt, die Fazendas ernähren sich selbst, die Bewohner leben nach dem Evangelium und der Idee: "Wer nicht arbeitet, soll nicht essen". Weltweit gibt es mittlerweile 42 Fazendas, davon sind alleine in Brasilien 32 beheimatet. Es gibt sogar zwei Fazendas in Deutschland, einer davon ist bei Berlin angesiedelt. Das Geld der Sitzung kommt im Speziellen der "Fazenda da Esperanca in Tingua Nova Iguacu bei Rio de Janeiro zu Gute. Dort leben aktuell 55 Jugendliche, die von Alkohol und Drogen loskommen wollen. Joachim Kardinal Meissner schreibt in seinem Vorwort, dass Papst Benedikt XVI vorraussichtlich bei seiner Brasilienreise 2007 genau diese Fazenda besuchen will, um ein Zeichen "für die Unterstützung der Kirche für die Ärmsten der Armen, die Straßenkinder in der Riesenmetropole Rio de Janeiro zu setzen".

Die wibbelnde Bürgermeisterin
Die Sitzung gehorcht natürlich ganz eigenen Gesetzen und so ist es auch nicht tragisch, wenn die Zeit schon mal ein bischen aus dem Ruder läuft. Um 19:00 Uhr startete man mit dem Aufzug des Reiterkorps Jan von Werth. Willibert Pauels, der zweite Künstler auf der Bühne, sogar Freiflüge nach Rio konnten verlost werden, dann sammelten die Schirmherren, die kölschen Dillendöppcher traten gemeinsam mit den Husarenpänz auf. Die Klüngelköpp begeisterten mit ihren innovativen Liedern, dann gab es ein Hilight auf der Bühne: Der Kölner Domchor trat auf, erweiterte sich mit dem Auftritt der Gruppe Klüngel Tropical und Marie Luise Nikuta, die ihr Mottolied zum Besten gab. Die Roten Funken traten auf und ließen Kölns Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes mit Stippeföttche wibbeln, sehr zur Freude des gesamten Saales. Ne Weltenbummler, das Tanzkorps Blaue Jungs, Die Zwei Schlawiner, das Tanzchor Seiner Tollität Luftflotte und zum Abschluß die Domstädter. Bei diesem Programm waren natürlich alle begeistert, auch die vielen Jecken aus der Kölner Gesellschaft.

Ludwig Sebus, Weihbischof Dr, Heiner Koch, Prälat Winfried Pilz, Gary Auxilian, Konsul der Philipinen, Kathy Kelly, Prof. Rolf Bietmann und Otto Schmitz-Pranghe, der Präsident der Bürgergesellschaft um nur einige zu nennen waren gekommen um sich diese einmalige Sitzung nicht entgehen zu lassen. Domkapellmeister Professor Eberhard Metternich, der den Domchor leitet und Ordensmacher Ernst Bley verliehen die Eheleute Böde die Ehrenmitgliedschaft. Feier Karneval und tue Gutes, die Eheleute Böde verstehen diese christliche Losung sehr gut umzusetzen.  Und ein ganz dickes Lob gebührt den Künstlern, denn die treten trotz streßiger Session alle umsonst und ohne Gage auf, damit der Reinerlös dem sozialen Zweck zufließt. Ein tolles Engagement.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung