Eichhörnchen Michi kommt täglich bei Gerlinde W. zu Besuch. Foto: privat

Köln | Die einen lieben sie, die anderen hassen sie.

Tauben sind nicht jedermanns Sache, gelten manchen als Krankheitsüberträger und „Ratten der Lüfte“. In vielen Kommunen in Deutschland bestehen Fütterungsverbote für Tauben.

Die Stadt Köln verweist auf § 19 Absatz 1 in Verbindung mit § 33 Absatz 1 Nummer 34 der Kölner Stadtordnung – Taubenfütterungsverbot – in der Fassung vom 29. Januar 2017 wird das Füttern, Auslegen oder Anbieten von Futter für verwilderte Haustauben oder Wildtauben mit 35 bis 1.000 Euro geahndet.

Mir wurde zugetragen, dass am Ostersamstag rd. 19 Tauben in kurzer Zeit Ihren Balkon angeflogen haben.

Aus dem Schreiben der Hausverwaltung

Gerlinde W. aus Köln-Pesch ist das nach eigener Aussage bekannt.

Die Rentnerin beteuert, auf ihrem Balkon wohl ein Eichhörnchen namens „Michi“ – aber KEINE Tauben zu füttern. Doch gerade dies unterstellte ihr die Hausverwaltung nun erneut…

Das Schreiben der Hausverwaltung an Gerlinde W. Foto: privat

In einem Schreiben, das sie selbst im Netz veröffentlichte, wurde der früheren Gebäudereinigerin mit rechtlichen Schritten gedroht.

Darin heißt es: „Ein Eigentümer des Objektes hat mich dahingehend informiert, dass Sie seit Wochen Tauben füttern und ursächlich dazu beitragen, dass Verschmutzungen an der Fassade des Hauses und der Markisen, die jeder Eigentümer für viel Geld angeschafft hat, zu verzeichnen sind. Sie werden mir wohl zugestehen müssen, dass dieser Zustand unverzüglich beendet werden muss.“

Und weiter: „Mir wurde zugetragen, dass am Ostersamstag rd. 19 Tauben in kurzer Zeit Ihren Balkon angeflogen haben. Als Verwalter der Wohnungseigentümerschaft muss ich Sie hiermit auffordern, jegliches Füttern der Tauben zu unterlassen.“

Tauben-Streit in Pesch: Rentnerin will Gespräch mit der Hausverwaltung

Eichhörnchen-Freundin Gerlinde W. war empört. Vor allem darüber, dass ein offenbar spionierender Nachbar satte 19 (!) Tauben gezählt haben will.

Dass durch das Futter fürs Hörnchen auch andere Tiere angelockt werden können, bestreitet sie gar nicht. Aber sie füttere Tauben definitiv aktiv nicht. Und von einem Taubenschlag auf ihrem Balkon könne keine Rede sein. Außerdem wohnten über ihr noch zwei Parteien.

Symbolfoto: Hörnchen und Taube auf dem Balkon. Foto: Krücken

Im Netz erntete sie Verständnis, viele User glauben ihr, dass sie nicht die Tauben füttert.

„Das Hörnchen hat seine feste Zeit“, sagt sie report-K, „aber die Tauben fliegen an und sind direkt wieder weg wegen meiner Katzen.“

Zusätzlich, so versichert sie, habe sie nun mit kleinen Windrädern verzierte Blumen als „Abschreckung“ auf dem Balkon postiert.

Zur Hausverwaltung trat sie zum Rapport an, und verkündet report-K eine gute Nachricht, wonach der „Eichhörnchen-Zoff“ beigelegt scheint: „Nach dem Gespräch und eindeutigen Beweisfotos, dass nur das Eichhörnchen zu Besuch kommt, hat sich das Thema wohl vorerst erledigt.“