Auf ein gutes Geschäftsjahr 2011 blickte die Kreissparkasse Köln heute (6. März) zurück. In allen Geschäftsbereichen konnten laut Alexander Wüerst, Vorsitzender des Kreissparkassen-Vorstandes, Wachstum erzielt werden. Der Gewinn vor Steuern stieg um knapp 38 Prozent auf insgesamt über 74 Millionen Euro.

„Wir konnten wiederum in allen Geschäftsfeldern wachsen“, erklärte heute Alexander Wüerst, Vorsitzender des Kreissparkassen-Vorstandes. Mit einem Gewinn vor Steuern von rund 74 Millionen Euro wurde das Geschäftsjahr 2011 abgeschlossen. Im Vorjahr waren es mit 53 Millionen Euro noch fast 38 Prozent weniger. Ein leichtes Minus wies die Kreissparkasse allerdings bei dem Betriebsergebnis vor Bewertung auf, das um gut vier Prozent auf knapp 224 Millionen Euro sank. Die Bilanzsumme stieg um 1,4 Prozent auf 24.823 Millionen Euro. „Auch 2012 sehe ich für die Kreissparkasse Köln gute Chancen, den qualitativen Wachstumskurs weiter fortzusetzen“, sagte Wüerst.

Mehr Kredite – weniger Geldvermögensbildung

Erwirtschaften konnte die Kreissparkasse Köln das positive Ergebnis auch dank des Zinsüberschusses, der von rund 454 Millionen Euro auf 459 Millionen Euro kletterte. Dabei verzeichnete die Bank Neuausleihungen in Höhe von etwas über drei Milliarden Euro und damit knapp drei Prozent mehr als 2010. Dabei stieg das Kreditneugeschäft sowohl mit Unternehmen als auch mit Privatpersonen und Kommunen. Besonders hoch war aufgrund der Krise auch 2011 das Neugeschäft im Immobiliensektor. Wüerst befürchtet allerdings, dass das Kreditgeschäft mit den Kommunen nun schwieriger wird, da sich die Bedingungen für die öffentlichen Haushalte verschärft hätten. Analog zu dem Kreditneugeschäft entwickelte sich laut Wüerst auch die Geldvermögensbildung der Bank positiv. Diese lag mit 360 Millionen Euro allerdings unter dem Niveau von 2010. Dabei stieg die Geldvermögensbildung der Privatkunden auf 219 Millionen Euro (2010: 118 Millionen Euro). Und auch trotz des von Wüerst kritisierten starken Wettbewerbs konnte die Kreissparkasse 2011 einen Zuwachs von rund 5.000 Girokonten – was in etwa 5.000 Neukunden entspricht – verzeichnen. Insgesamt unterhält die Kreissparkasse damit nun über 600.000 Privat- und Geschäfts-Girkonten. Davon nutzen rund 60 Prozent der Unternehmen und etwa 40 Prozent der Privatkunden das Konto als Online-Konto.

Neue Bildungs-Stiftung gegründet

Weiter ausgebaut hat die Kreissparkasse Köln auch ihre Existenzgründungs-Darlehen. 2011 förderte die Bank mit 17,2 Millionen Euro etwa vier Prozent mehr Gründungen als 2010. Wie in den Vorjahren investierte die Kreissparkasse 2011 6,6 Millionen Euro in ihre Stiftungen – seit Ende 2010 auch in die neu gegründete Bildungs-Stiftung. Diese ist derzeit mit einem Dotationskapital von zwei Millionen Euro ausgestattet. Als eines der ersten Projekte stattete die Stiftung 2011 Kindergärten mit Vorlese-Bibliotheken aus. Insgesamt hat die Kreissparkasse damit nun 13 Stiftungen.

„Schattenbank“ immer noch unreguliert

Kritik äußerte Wüerst an der Politik. Problematisch sei nicht nur, dass stattlich subventionierte Banken mit äußert günstigen Konditionen den Konkurrenzdruck auf dem Finanzmarkt erhöhten. Auch bereiteten manche Banken-Regularien mehr Arbeit als Wirkung. So genannte „Schattenbanken“ und Hedgefonds etwa könnten immer noch weitgehend unreguliert agieren, kritisierte Wüerst. Viele Finanzmarktgeschäfte fänden zudem außerhalb der Börsen und damit unreguliert statt. Dagegen müsse die Politik vorgehen. Dagegen hätten die erweiterten Regularien hinsichtlich von Beratungen eher das geplante Gegenteil erwirkt. Sie führten nicht zu einer besseren Beratung für die Kunden. Vielmehr seien Aufwand und Kosten bei den Beratungen gestiegen. Dadurch könnten inzwischen weniger Beratungen durchgeführt werden. Kritisch bewertete Wüerst auch, dass Kapitalmarkt-Kredite weniger Kapital hinterlegen müssen als klassische Kredite, obwohl ihr Risiko häufig größer sei. Auch hier forderte Wüerst eine Nachjustierung der Politik.

Weitere Informationen unter www.ksk-koeln.de

Autor: Cornelia Schlösser