Der Köln Bonner Flughafen. Foto: Bopp

Berlin | dts | aktualisiert | Klimaaktivisten der Gruppierung „Letzte Generation“ haben den Flugbetrieb am Berliner Hauptstadtflughafen BER lahmgelegt. „Wegen des unbefugten Zutritts mehrerer Personen sind aktuell beide Start- und Landebahnen am BER gesperrt“, teilte der Flughafen am Nachmittag mit.

Der aktuelle Flugplan des Köln Bonn Airport zeigt einen annullierten Flug aus Berlin bei den Ankünften, der um 19:10 Uhr landen sollte. Auch der Flug nach Berlin um 19:45 Uhr der gleichen Airline wurde annulliert.

Die Gruppierung „Letzte Generation“ verbreitete ein Video, auf dem zu sehen ist, wie Aktivisten einen Zaun aufschneiden, durchklettern und dann auf dem Flugfeld herumlaufen.

Zu sehen ist auch ein Transparent mit der Aufschrift: „Was, wenn die Regierung das nicht im Griff hat“. Offensichtlich haben sich auf Personen „festgeklebt“. Proteste explizit an Flughäfen waren von der „Letzten Generation“ erst vor knapp zwei Wochen angekündigt worden.

Die Aktivisten stehen wegen ihrer Proteste seit Monaten in der Kritik. Sie wollen darauf hinweisen, dass zu wenig gegen den Klimawandel unternommen wird.

Ina Scharrenbach, CDU, NRW-Bauministerin in einem Tweet: „Liebe Bauministerkollegen, hätte gerne heute Abend mit Euch besprochen, wie wir das nachhaltige Bauen weiter stärken können. Flieger musste umdrehen, weil diese Vollpf… am #BER kleben! Versuche mich zur Bauministerkonferenz nach #Berlin durchzuschlagen 😡.“

FDP kritisiert BER-Störaktion der „Letzen Generation“ 

Aus der FDP kommt scharfe Kritik an der Störaktion der „Letzten Generation“ am Flughafen Berlin-Brandenburg. „Protestaktionen dieser Art sind vollkommen illegitim und können nicht länger einfach so hingenommen werden“, sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai dem Nachrichtenportal T-Online. „Hier muss die volle Härte des Rechtstaates greifen. Im Übrigen scheint es den Aktivisten völlig egal zu sein, dass sie mit derartigen Aktionen dem Klimaschutz einen Bärendienst erweisen und das Verständnis der Gesellschaft vollständig verspielen.“ Es gehe den Aktivisten seiner Ansicht nach längst nicht mehr um die Sache sondern nur noch um eine radikale Störung der öffentlichen Ordnung. „Das ist nicht zu akzeptieren“, so Djir-Sarai.

Der Berliner FDP-Chef Sebastian Czaja wählte noch schärfere Formulierungen. „Heute haben die Klima-Kriminellen eine weitere Eskalationsstufe gezündet, indem sie in den laufenden Betrieb des Flughafens BER eingegriffen haben“, sagte Czaja. Ein solches Verhalten könne leichtsinnig Menschenleben gefährden.

„Die watteweiche Gangart des Senats bei der Bekämpfung solcher Aktionen, erreicht genau ihr offensichtliches Ziel: nichts“, so Czaja. Die geschädigten Bürger blieben auf ihren Schäden sitzen. Die Innenverwaltung müsse sofort eine zentrale Plattform zur Verfügung stellen, damit Geschädigte ihre Ansprüche anmelden könnten.

„Außerdem muss der Senat alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, die Klima-Kriminellen an ihren Straftaten zu hindern“, sagte der FDP-Politiker.