„Willi Ostermann, Karl Berbuer, Jupp Schmitz, Günter Eilemann, Ludwig Sebus“, Dr. Joachim Wüst, Vize-Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, stellte den Geehrten in eine Reihe mit den Größen des Kölner Karnevals. Für sein Lebenswerk wurde Ludwig Sebus heute mit der „Nase des Monats 2012“ geehrt, eine Auszeichnung, die von dem bekannten Kölner Karikaturist Dirk Jochmann sowie der Karnevals-Agentur „alaaaf.de“ initiiert wurde. Der Preis soll vor allem diejenigen Personen auszeichnen, die oft ehrenamtlich und mit großem Einsatz und viel Herz dem Kölner Karneval dienen und ihn erst somit ermöglichen. Der Preis wird seit 2006 zuerst monatlich, nun nur noch jährlich vergeben. Eine Jury aus illustren Köpfen entscheidet über den Preisträger. Dieses Jahr sei die Entscheidung jedoch nicht schwer gefallen, wie Horst Müller erklärte: „Die Entscheidung fiel innerhalb von 20 Minuten. Jeder aus der Jury hat für Ludwig Sebus gestimmt.“

60 Jahre Leidenschaft pur
„Ludwig Sebus hat den Karneval in jeder Phase zu 100 Prozent geliebt. Er lebt den Kölner Karneval und trägt das Fest auch nach außen“, so Müller über den 86-jährigen Sebus, der 2013 ganze 60 Jahre im organisierten Karneval sein wird. Seinen ersten Hit hatte Sebus in der Session 1954/55 mit dem Lied „Jede Stein en Kölle“. Es folgten Lieder wie „Och Verwandte, dat sin Minsche“ oder „Luur ens vun Düx noh Kölle“, die auch noch heute im Kölsche Fasteleer gesungen werden. Doch nicht nur für sein musikalisches Meisterwerk wurde Sebus geehrt. „Ludwig gilt auch als ‚der Charmeur’, er hat immer nette und liebevolle Worte übrig. Ein trübes Gesicht habe ich bei ihm noch nie gesehen“, so Wüst, der auch das soziale Engagement Sebus’ betonte: „Karneval ist weit mehr als nur Feiern, das versuchen wir klar zu machen. Das soziale Engagement ist mit sehr viel Idealismus verbunden.“


Hubert Koch vom Literatenstammtisch, Dirk Jochmann, Ludwig Sebus, Horst Müller und Markus Wallpott, Präsident der Bürger Garde blau-gold

Der Mann im roten Frack
Und was sagte der Preisträger selbst zu der Auszeichnung? „Wenn man die Möglichkeit hat, jemanden Freude zu bereiten, soll man es nicht auf morgen verschieben.“ Er fühle sich geehrt, in die illustre Runde der Preisträger aufgenommen worden zu sein, zu der unter anderem die Bläck Fööss und „Doof Nuss“ Hans Hachenberg gehören. Einen weisen Spruch hatte der Kölsche Entertainer, der traditionell mit seinem roten Frack den Preis entgegen nahm: „Wenn man sich wie etwas Besonderes fühlt, hört man auf, etwas Besonderes zu sein.“ Sebus erhält ein eigens für ihn entworfenes Kunstwerk von Dirk Jochmann.

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