Was ist los mit Mülheim 2020? Das fragte sich gestern die Bürger-Initiative und zog ein negatives Resümee. So gingen die Ausschreibungen im Bildungsbereich nur schleppend vorwärts. Und auch das Bildungsbüro sei noch immer nicht eröffnet. Im Bereich Lokale Ökonomie habe die Landesregierung die Auszahlung der EU-Mittel gestoppt. Die Eröffnung des Wirtschaftsbüros, eine Voraussetzung für die Abwicklung des Programms, sei auf unabsehbare Zeit verschoben. Niemand wisse, ob das Programm  überhaupt noch vollständig umgesetzt werden kann. Auch die als "Flaniermeile" geplante Frankfurter Straße sei keine Meile mehr. Vielmehr würden hier die Gehwege noch mehr verkleinert. Auch auf dem Gelände des Alten Güterbahnhofs, so das Urteil der Bürger-Initiative, versage die Planung der Stadt. Die Markgrafenstraße etwa würde zum Bollwerk, der Schwerlastverkehr werde nicht wie gewollt nach Osten abgeleitet, sondern mitten ins Veedel geholt. Auch niedrigschwellige Arbeitsplätze, wie sie das Programm "Mülheim 2020" vorsehe, würden nicht geschaffen.

Insgesamt nehme die Verwaltung, kritisierte die Bürger-Initiative, Vorschläge und Warnungen der Bürger nicht an. Die Stadt schaffe es nicht, die von der EU ausdrücklich ins Programm geschriebene Beteiligung der Bürger umzusetzen. Das liege auch daran, dass die städtischen Planungsämter zu wenig Personal hätten. Die Bürger haben sich nun zu eigenen Arbeitskerisen zusammengefunden, um die Stadtplanung zu dieskutieren. Geplant sind eine Reihe von Workshops zusammen mit Fachexperten. Die Ergebnisse wollen sie dann der Politik und Verwaltung vorlegen. Diese Workshops seien auch im Programm zur Förderung vorgesehen. Dager forderten die Bürger gestern die Stadt auf, die nötigen Finanzmittel zur Verfügung zu stellen.

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