Das Foto zeigt das Museum Ludwig. | Foto: Bopp

Köln | Die Künstlerin Anna Boghiguian wird 2024 mit dem 30. Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig ausgezeichnet. Mit der Auszeichnung werden vorrangig zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler geehrt, die sich in der Kunstwelt international bereits einen Namen gemacht haben, aber in Deutschland noch nicht so bekannt sind.

Die ägyptisch-kanadische Künstlerin armenischer Herkunft ist bekannt für ihre figurativen Wandmalereien, (Notiz-)Bücher, Zeichnungen, Gemälde, Fotografien und Skulpturen und auch für einige spektakuläre großformatige Installationen. „Boghiguians einzigartige künstlerische Position in Ausdruck und Emotionalität hat in Deutschland noch nicht die Beachtung erfahren, die ihre authentische Expressivität verdient“, teilte das Museum Ludwig in ihrer Pressemitteilung mit.  Carolyn Christov-Bakargiev, Gastjurorin, erläutert zur Nominierung: „Anna Boghiguian ist erst in den letzten zehn Jahren international bekannt geworden, so dass dieser Preis nicht für ein Lebenswerk, sondern für eine hochaktuelle Künstlerin vergeben wird.“

Werke sind „politisch und poetisch“

In ihren Werken verknüpft sie verbale und visuelle Darstellungsformen miteinander. Thematisch verbinden sie das historische Wissen der Künstlerin mit ihrem Gespür für aktuelle Debatten. „Mit ihr wird eine Künstlerin gewürdigt, deren Werk gleichermaßen politisch und poetisch ist“, fasst Gastjurorin Christov-Bakargiev zusammen.

Boghiguian ist die Tochter eines armenischen Uhrmachers und studierte in den 1960er Jahren Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft an der Amerikanischen Universität in Kairo, bevor sie in den frühen 1970er Jahren nach Kanada zog und dort Kunst und Musik studierte. Boghiguian hat ihr Atelier und ihren Wohnsitz in Kairo, lebt und arbeitet aber auch in Europa, Asien, Afrika und Amerika.

Die Preisverleihung findet im November 2024 während der Art Cologne 2024 statt.