Gegensatz von Akribie und Chaos
Auf den ersten Blick mögen die Zeichnungen von Heinbrich Küpper wirr erscheinen. Fast wie größere oder kleinere Kritzeleien auf einem Notizzettel während eines Telefongesprächs. Gleichzeitig erschließt sich eine bestimmte Akribie in der Genauigkeit und Dichte der Zeichnungen. „Durch diesen Gegensatz erzeugt Küpper eine Spannung, die er über die Jahre aufrecht erhalten konnte“, sagt sein langjähriger Freund und Künstlerkollege Hans Defosse, der mit Manfred Förster und Jens Röhrig eine Ausstellung zu Künstlerbüchern mit Unikaten der Grafiken des heute 89-Jährigen in der Museumsbibliothek des Museums Ludwig organisiert hat. Zu sehen die Unikate in der Ausstellung „Heinrich-Küpper: Buch-Unikate vom 7. Februar bis zum 29. März.

Zu den 25 Zeichnungen gehören Grafiken mit Bleistift aus seiner früheren Schaffensphase sowie welche mit Buntstiften oder Pastellen. „Die Farben gaben ihn erst später gepackt“, weiß Defosse. Die trägt Küpper, der Künstlerbücher sammelt und es liebt, sie mit Zeichnungen zu füllen,  in mehreren Lagen auf, nachdem er jede zuvor mit einem Spezialspray fixiert. Dabei geht Küpper prozesshaft vor. „Das ist im doppelten Sinne manisch“, sagt Jens Röhrig. „Einmal zeichnet er mit der Hand und zweitens kann er nicht einfach aufhören, wenn es ihn gepackt hat.

Weil Künstlerbücher nicht ojhne Weiteres angefasst werden dürfen, hat Defosse einige Seiten fotografiert, um einen größeren Eindruck von Küppers Werken zu vermitteln. Leporellen und Laserkopien ergänzen die Ausstellungsstücke. Heute Abend spricht Jens Röhrig einführende Worte bei der Ausstellungseröffnung um 19 Uhr.

Leben und werk Küppers
Küpper wurde 19919 in Düren geboren und studierte Freie Grafik an den Kölner Werkschulen. Anschließend arbeitete er dort als Dozent. Heute lebt er im Homburger Bröhlstal bei Ruppichteroth. Unter anderem waren seine Werke 2004 im Kolumba Museum zu sehen, 2002 im Museum Burg Wisssem in Troisdorf und 1999 im Leopold Hösch Museum in Düren.

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Öffnungszeiten der Bibliothek des Museums Ludwig:
Dienstags und Donnerstags 10-21 Uhr
Freitags bis Sonntags 10 bis 18 Uhr.

Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
Haltestelle: Dom/HBF

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
Foto: Manfred Förster