Der Generalkonsul der polnischen Republik Andrzej Kaczorowski steht in einer langen Reihe von herausragenden Persönlichkeiten. Seine Vorgänger waren Konrad Beikircher, Albert Caspers, Friedrich Nowottny, Dieter Philipp, Jürgen Roters, Renate Canisius oder Bernhard Paul. Das Närrische Consulat ernennt alle 2-3 Jahre eine neue Persönlichkeit zum närrischen Botschafter. Geleitet wird das närrische Consulat von Prof. Dr. Adam Wilhelm Klein.

Alexander Freiherr von Chiari hielt als scheidender Botschafter die Einführungsrede für Andrzej Kaczorowski und bot zunächst einen Einblick in die Stationen des diplomatischen Wirkens des polnischen Generalkonsuls. Der war nach Studium der Elektrotechnik und Rechtswissenschaften in den polnischen Auswärtigen Dienst eingetreten und hatte sich somit für ein diplomatisches „Vagabundenleben“ entschieden. 1985 kam Kaczorowski zum ersten Mal in die Bundesrepublik Deutschland an die polnische Botschaft in Bonn und stieg dort in rasantem Tempo vom dritten zum ersten Botschaftssekretär auf. Es folgten fünf Jahre Konsulat in München, bevor es zurück nach Warschau ging. 2006 schließlich mitten im Kölner Karneval startete Kaczorowski seinen Dienst im Palais Neuerburg in Köln-Marienburg. So erzählt der Generalkonsul von seiner ersten Begegnung und dem Empfang in Köln an Weiberfastnacht 2006, als man ihn mit offenen Armen aufnahm und ihn um einen halben Schlips erleichterte. Denn just in diesem Moment feierte das Konsulat Karneval.

Viele Gemeinsamkeiten beschworen von Chiari und Kaczorowski, die Farben Polens und Kölns, die Adler im Wappen, aber auch die Lust der Menschen in Köln und Polen am Feiern. Kaczorowski erklärte seine Liebe zur kölschen Sprache und zitierte die wichtigsten Kölschen Lebensweisheiten, die er geschickt in seine Rede einbaute und die Anwesenden mit „leev Fründe“ begrüßte. Den Ausbau der Kölsch-Polnischen Beziehungen bezeichnete Kaczorowski als eine seiner „Herzensachen“.

Die Zahl der närrischen Konsuln ist begrenzt. Gegründet zum 100sten Geburtstag der Gesellschaft, darf die Zahl der närrischen Konsuln maximal die Hälfte der Jahre des Bestehens der Grossen Kölner betragen. Zur Zeit bedeutet dies 63 Konsuln. Eine Neuaufnahme ist also auch nur alle zwei Jahre möglich. Auch eine Frau wurde am gestrigen Abend in den Stand einer närrischen Konsulin erhoben: Julie Edelmann-Veith. „Es ist eine große Ehre für mich aufgenommen zu sein und ich werde das Beste tun um den Ruhm der Grossen Kölner Karnevalsgesellschaft hinaus in die Welt zu tragen und zu vermehren.“, so Julie Edelmann-Veith, die stolz den Halsbandorden des närrischen Consulats trug.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung