Ursula Jünger, Vorsitzende der Interessengemeinschaft Severinsviertel, ist glücklich. „Die Büroräume und die professionelle Unterstützung durch unsere beiden neuen Mitarbeiterinnen stellen einen bedeutenden Wendepunkt in unserer Geschichte dar,“ erklärt sie erfreut. Bisher hatte die IGS keine eigenen Büroräume, die Mitglieder haben ehrenamtlich gearbeitet. „Da haben wir auch viel improvisiert,“ erzählt Ursula Jünger, die ein Buchgeschäft auf der Severinstraße betreibt. Die Unterlagen der IG lagen in den verschiedenen Geschäften der Mitglieder. „Es ist toll, dass jetzt hier in diesen Räumen alles zusammenläuft. Dadurch bekommt die Arbeit der IGS eine professionelle Grundlage,“ so Jünger weiter.

KVB, Stadt und Arbeitsagentur finanzieren Geschäftsstelle
Die Miete für das Büro zahlt die KVB, die Kosten für die neue Büroleiterin Concetta-Katy Scibona-Shafinia und die Veedel-Managerin Deniz Güzel teilen sich die Agentur für Arbeit und das Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln. Diese Vereinbarungen gelten zunächst für die kommenden drei Jahre. Ziel der IGS: Die Severinsstraße soll als urkölsche Einkaufstraße erhalten bleiben und gestärkt werden. „Die Severinsstraße soll bald wieder den Platz in Köln einnehmen können, den sie früher innehatte. Sie soll wieder so lebendig werden wie sie war,“ wünscht sich auch Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, die selbst lange im Vringsveedel gewohnt hat und heute bei der offiziellen Eröffnung der neuen Geschäftsstelle der IGS zugegen war.

Schwierige Situation für Händler
Schon seit Jahren haben es die Geschäftsleute an der Severinsstraße schwer, seit Jahren behindern Baustellen der Nord-Südbahn Kunden, in die Geschäfte zu kommen. Dann, am 3. März dieses Jahres die Katastrophe: Nach dem Einsturz des Historischen Archivs war die Severinsstraße wochenlang lahmgelegt. Die Kunden kamen wegen der Absperrungen nicht durch, viele trauten sich erst gar nicht in die Katastrophenzone. Wirtschaftsdezernent Norbert Walter-Borjans initiierte eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Verwaltung, Verbänden, Unternehmen, Institutionen und Kreditinstituten, um Hilfestrategien für die Händler des Veedels zu entwickeln.

Entlastung für die IGS
Die Interessengemeinschaft Severinstraße wurde 1976 gegründet und hat derzeit 120 Mitglieder. Die IGS hat schon viele Aktionen und Veranstaltungen ins Leben gerufen, die bekannteste davon ist das Straßenfest „Dä Längste Desch vun Kölle“, das jährlich an einem Wochenende im September stattfindet. Ursula Jünger ist sehr froh, dass sie und die anderen IGS-Mitglieder durch die beiden jungen Mitarbeiterinnen Concetta-Katy Scibona-Shafinia und Deniz Güzel entlastet werden. „Seit dem 3.März arbeitete ich praktisch nur noch für die IGS. Jetzt kann ich mich wieder um mein eigenes Geschäft kümmern.“

Infobox
Geschäftstelle Interessengemeinsschaft Severinsviertel
Kartäuser Hof 50, 50678 Köln
Telefon: 0221 – 169 34 216
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9:00 bis 17:00 Uhr

Stephanie Broch für report-k.de / Kölns Internetzeitung