Wie die eigenen Kinder auch getröstet
Im Bereich des Jugendamtes Nippes gibt es zurzeit 53 Pflegefamilien, die Kinder in Vollpflege oder in Tagespflege betreuen. Rita Gerhold, Leiterin des Jugendamts in Nippes zeigte sich zufrieden mit der Bereitschaft von Familien: „Es gibt in Nippes einen hohen Teil von Familien, die diesen Kindern ein Zuhause geben.“ Dennoch sei der Bedarf an solchen Familien  nach wie vor sehr hoch. Unter den Menschen, die Kinder bei sich aufnehmen, ist auch Dorothee Hecker, die vor 24 Jahren das erste Pflegekind bei sich aufnahm. „Ich habe damals einfach andere Kinder, die mit meinen zwei Söhnen spielen konnten. In unsere Siedlung gab nämlich keine.“ Seitdem nahm sie zwei Kinder zur Tagespflege auf, ein Sohn, heute 18 Jahre alt, blieb. Rückblickend sieht sie schon einige Schwierigkeiten mit Pflegekindern: „Jedes von ihnen kommt mit einem eigenen Päckchen an Problemen. Manchmal waren sie traurig darüber, dass sie nicht zuhause sind konnten“, berichtet Dorothee Hecker. „Aber dann habe ich sie einfach wie meine eigenen Kinder auch getröstet.“

Stammtisch für Pflegeeltern geplant
Pflegeeltern erwarten vielfältige Anforderungen: Zum einen müssen sie beispielsweise ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen, um das Kind liebevoll annehmen zu können. Zum anderen müssen sie selbst sehr stabil sein, um mit vielleicht problematischen leiblichen Eltern umgehen zu können. In Nippes werden Pflegefamilien – und kinder von den Sozialarbeiterinnen Brigitte Lamers-Kämper und Mac Türk betreut. Interessenten können sich beim Bezirksamt Nippes oder unter der Telefonnummer 0221/ 221-95-290 oder unter der Durchwahl – 287 melden. Wer bereits Pflegekinder hat, könnte sich demnächst mit anderen Pflegekindern austauschen: Das Jugendamt Nippes plant, einen Stammtisch dazu zu gründen.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung